Rivian-Chef RJ Scaringe erhält Milliarden-Anreizplan – 4,6 Milliarden Dollar bei Zielerreichung

RJ Scaringe, CEO des US-amerikanischen Elektroautounternehmens Rivian, unterzeichnete einen der größten Executive-Compensation-Pläne der Automobilbranche – mit einem potenziellen Gesamtwert von bis zu 4,6 Milliarden US-Dollar. Dieser Bonus ist jedoch an ambitionierte finanzielle und operative Ziele gebunden, die innerhalb der nächsten zehn Jahre erreicht werden müssen.

Der Deal folgt nur wenige Tage nach der Debatte über Elon Musks Vergütungsplan bei Tesla, der ihm bis zu einer Billion Dollar im nächsten Jahrzehnt einbringen könnte. Während die Summe bei Rivian nicht annähernd dieses Ausmaß erreicht, zählt sie dennoch zu den größten Anreizprogrammen in der Welt der Elektroautos.

Details des neuen Plans

Laut dem neuen Plan wird Scaringes Jahresgehalt auf 2 Millionen Dollar verdoppelt, zusätzlich erhält er Optionen zum Kauf von bis zu 36,5 Millionen A-Aktien zu einem Preis von 15,22 Dollar pro Aktie.

Doch diese Vergütung hängt stark von der Performance des Unternehmens ab: Der Rivian-Aktienkurs muss in den kommenden zehn Jahren schrittweise auf 40 bis 140 Dollar steigen – eine große Herausforderung, da die Aktie aktuell bei rund 15 Dollar notiert, nachdem sie nach dem Börsengang 2021 ein Hoch von 129 Dollar erreicht hatte.

Weitere Bedingungen umfassen die Erzielung positiver operativer Ergebnisse und starker Cashflows, was angesichts der derzeitigen Marktlage im Elektroauto-Sektor eine anspruchsvolle Aufgabe darstellt.

Warum jetzt?

Im Gegensatz zu Tesla bedarf der neue Anreizplan keiner Zustimmung der Aktionäre. Er wurde vom Vorstand von Rivian genehmigt, um den CEO zu halten und ihn zu motivieren, das Unternehmen nachhaltig wachsen zu lassen. Dies ist besonders relevant mit dem bevorstehenden Launch des neuen Elektroautos Rivian R2, das voraussichtlich in Konkurrenz zum Tesla Model Y treten wird.

Rivian hatte bereits 2021 ein ähnliches Programm aufgelegt, das die Ziele jedoch verfehlte – insbesondere den angestrebten Aktienkurs von 110 oder sogar 295 Dollar. Daher wurde ein realistischeres Programm entwickelt, das den aktuellen Marktbedingungen entspricht.

Herausforderungen für Rivian

Das Unternehmen sieht sich derzeit mehreren Hürden gegenüber: Der Wegfall der bundesstaatlichen Elektrofahrzeugsubvention in den USA sowie die Entlassung von rund 600 Mitarbeitern im Rahmen einer Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsstrategie stellen große Herausforderungen dar.

Trotzdem sehen Analysten in diesem Schritt ein Signal des Vertrauens in die Zukunft von Rivian und einen Weg, Scaringe weiterhin an der Spitze des Unternehmens zu halten, während es auf dem Weg zur Profitabilität durch ein volatiles Marktumfeld navigiert.

Fazit

Während Elon Musk weiterhin Rekorde im Bereich Executive Compensation bricht, folgen seine Konkurrenten seinem Beispiel – allerdings in realistischeren Dimensionen. Der neue Anreizplan von Rivian zeigt, dass leistungsbasierte Vergütung der bevorzugte Weg für Elektroautohersteller ist, die im Wettbewerb bestehen wollen.

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