Thomas Friedman kritisiert Trumps Vorgehen in der Ukraine scharf

Der bekannte US-Journalist und Autor Thomas Friedman übt harte Kritik an Präsident Donald Trump und seinen Sondergesandten Steve Witkoff und Jared Kushner in Russland, insbesondere an ihrer Art, den Krieg in der Ukraine zu behandeln.

Ignoranz statt Strategie

In einem Artikel der New York Times betont Friedman, dass das Problem nicht in den Absichten der Trump-Delegation liege, sondern in ihrer Unkenntnis über die Natur des Konflikts. Sie behandeln ihn wie ein großes Immobiliengeschäft, was sie, so Friedman, zu „nützlichen Idioten“ macht, die von Wladimir Putin ausgenutzt werden. Der Begriff erinnert an die russische kommunistische Praxis, Ausländer für feindliche Strategien zu instrumentalisieren.

Putins Expansionsziel

Friedman hebt hervor, dass Putin nicht als Immobilienmakler agiere, sondern als expansiver Nationalführer ähnlich Adolf Hitler in Polen. Ziel seines Vorgehens in der Ukraine sei kein Gewinn oder wirtschaftliche Entwicklung, sondern die Durchsetzung historischer Vorstellungen. Dies mache die Anwesenheit von Immobilienvermittlern in diplomatischen Gesprächen eher zu einem Hindernis als zu einem Vorteil.

Fehlende staatsmännische Expertise

Laut Friedman benötigt die USA in solchen Situationen Staatsmänner wie Henry Kissinger oder James Baker, die den Unterschied zwischen Immobiliengeschäften und Fragen von Krieg und Frieden verstehen. Früher hätten Präsidenten wie Ronald Reagan erkannt, dass Verhandlungen mit aggressiven Mächten auf Schutz strategischer Interessen basieren müssen, nicht auf Gewinnmaximierung.

Trump schwächt die US-Diplomatie

Friedman kritisiert Trumps Vorgehen als eine der peinlichsten Episoden der US-Außenpolitik. Indem er die militärische Unterstützung für die Ukraine stoppte, hochentwickelte Waffen zurückhielt und narrative Fehlinformationen verbreitete, habe er die amerikanische Einflusskraft geschwächt. Zudem demütigte er Präsident Volodymyr Selenskyj öffentlich, indem er ihm „keine Verhandlungspositionen“ zusprach.

Die Alternative: Stärkung der Verhandlungsposition

Hätte Trump gemäß amerikanischen Interessen gehandelt, so Friedman, hätte er der Ukraine stärkere Verhandlungsoptionen gegeben und gleichzeitig die russische Position durch internationale Isolation und gezielte militärische Signale geschwächt. Stattdessen agiere er als neutraler Vermittler, der Gewinne für beide Seiten sucht, anstatt die demokratische Ukraine zu unterstützen.

Putin als „träumerischer Narr“

Friedman bezeichnet Putin als „träumerischen Narren“, der durch seinen Krieg gegen die Ukraine Russland zu einer Energiekolonie Chinas gemacht habe. Dies zeige sich auch in der technologischen Rückständigkeit Russlands, das laut Stanford Global AI Index auf Platz 28 liegt, hinter Luxemburg. Der Autor macht dafür die Verschwendung humaner Ressourcen durch Putins „sinnlosen Krieg“ verantwortlich.

Die Kritik Friedmans zeigt deutlich die Gefahren einer US-Politik, die auf Ignoranz und kurzfristige Taktik setzt, anstatt auf strategisches, wertebasiertes Handeln.

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