Deutschlands LNG-Importe erreichen Rekordniveau – Energieabhängigkeit sinkt weiter
Die Bundesnetzagentur hat bekannt gegeben, dass die Einfuhren von Flüssigerdgas (LNG) nach Deutschland im dritten Quartal 2025 ein neues Rekordniveau erreicht haben. Der Anstieg zeigt, dass das Land seine Energieabhängigkeit weiter reduziert und die Versorgungssicherheit stärkt.
Nach Angaben der Behörde war das dritte Quartal 2025 die periode mit der höchsten Einspeisung seit der Inbetriebnahme des ersten deutschen LNG-Terminals in Wilhelmshaven Ende 2022. Damit setzt Deutschland seinen Kurs fort, fossile Energieträger aus Russland zu ersetzen.
Steigende LNG-Mengen auf deutschen Küsten
In den ersten neun Monaten des Jahres 2025 wurde mehr Flüssigerdgas in die deutschen Terminals eingespeist als im gesamten Jahr 2024 oder 2023. Laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) wurden zwischen Januar und September etwa 74 Terawattstunden LNG importiert – davon rund 35 Terawattstunden allein im dritten Quartal.
Im Jahr 2024 lag die Gesamtmenge bei rund 69 Terawattstunden, während 2023 etwa 70 Terawattstunden erreicht wurden. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Deutschland seine LNG-Kapazitäten kontinuierlich erweitert und zunehmend unabhängiger von traditionellen Gaslieferanten wird.
Flüssigerdgas gewinnt an Bedeutung im Energiemix
Im ersten Halbjahr 2025 betrug der Anteil von Flüssigerdgas an den gesamten deutschen Gasimporten etwa 8 %, im dritten Quartal stieg dieser Anteil auf 13,25 %. Damit ergibt sich ein Durchschnittswert von 10,9 % für die ersten neun Monate des Jahres.
Der Trend zeigt: LNG spielt eine immer wichtigere Rolle in der deutschen Energiepolitik. Die Bundesregierung sieht den Ausbau der Infrastruktur als entscheidenden Schritt zur Stärkung der Energiesouveränität und zur Vermeidung zukünftiger Versorgungskrisen.
Wirtschaftliche Auswirkungen und politische Bedeutung
Mit dem Ausbau der LNG-Terminals reagiert Deutschland auf die geopolitischen Herausforderungen der letzten Jahre. Laut Experten könnte der steigende Anteil von Flüssigerdgas positive Effekte auf die Energiepreise und die industrielle Wettbewerbsfähigkeit haben.
Auch in Verbindung mit der Diskussion um die digitale Souveränität Deutschlands zeigt sich ein klares Muster: Die Bundesregierung will mehr strategische Unabhängigkeit – sowohl im Energiebereich als auch in der Technologiepolitik.
Allerdings warnt die aktuelle Wirtschaftsanalyse vor möglichen sozialen Spannungen, falls die Kosten des Energiesystems weiter steigen und Haushalte stärker belastet werden.
Wilhelmshaven als Symbol der Energiewende
Die Stadt Wilhelmshaven gilt heute als Symbol für Deutschlands neue Energiepolitik. Das dortige Terminal war das erste, das nach dem russischen Gasstopp eröffnet wurde, und wird nun kontinuierlich ausgebaut. Neue Leitungen sollen die Kapazität weiter erhöhen, um auch für die kommenden Winter gerüstet zu sein.
Fazit: Rekordwerte mit Zukunftspotenzial
Deutschland erreicht 2025 mit seinen LNG-Importen ein historisches Hoch. Die Entwicklung unterstreicht die Entschlossenheit des Landes, die Abhängigkeit von externen Energiequellen zu verringern und seine Energiestruktur zu modernisieren. Gleichzeitig bleibt die Herausforderung bestehen, diese Transformation sozial gerecht und wirtschaftlich tragfähig zu gestalten.




[…] Verteilung der Lasten. Die geplanten Maßnahmen könnten unter anderem Auswirkungen auf die Energieimporte und LNG-Kosten, die digitale Souveränität Deutschlands und sozialpolitische Leistungen […]