Deutsche Industrie: Historischer Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit
Die deutsche Industrie erlebt derzeit einen beispiellosen Rückgang ihrer Wettbewerbsfähigkeit, wie aktuelle Umfragen des Münchener Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo) zeigen. Seit 31 Jahren erhebt das ifo-Institut Daten über die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen, doch noch nie äußerte ein so hoher Anteil der Firmen – wie im Oktober 2025 – Bedenken hinsichtlich ihrer Position im internationalen Vergleich außerhalb der Europäischen Union.
Aktuelle Zahlen und Trends
Laut den Wirtschaftsexperten in München gaben 6,36 % der befragten Unternehmen an, dass sie ihre Wettbewerbsfähigkeit im Ausland verloren haben. Dies stellt einen signifikanten Anstieg gegenüber der Umfrage im Juli 2025 dar, bei der lediglich 7,24 % diese Einschätzung teilten. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass strukturelle Probleme zunehmend die Leistungsfähigkeit der deutschen Industrie untergraben.
Kommentar der Experten
Klaus Vollrath, Leiter der ifo-Umfragen, kommentierte: „Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie erreicht ein neues Tief – dies zeigt deutlich die aktuelle Wirkung der strukturellen Herausforderungen.“ Besonders innerhalb Europas sehen deutsche Unternehmen ihre Stellung schwächer, wobei der Anteil der Firmen, die sich im Vergleich zu europäischen Wettbewerbern benachteiligt fühlen, von 12 % auf 21 % gestiegen ist.
Branchen im Fokus
Die Lage ist in energieintensiven Branchen noch kritischer. In der Chemieindustrie berichtete über die Hälfte der Unternehmen von einem Verlust ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Im Elektronik- und Optiksektor lag dieser Anteil bei 47 %, während in der Maschinenbauindustrie etwa 40 % der Firmen entsprechende Nachteile beklagten. Diese Zahlen verdeutlichen, dass gerade Branchen mit hohem Energieverbrauch und technologischer Intensität besonders anfällig für Wettbewerbsverluste sind.
Notwendigkeit von Reformen
Vollrath betont: „Die strukturellen Probleme sind bekannt und müssen nun entschlossen angegangen werden. Ohne tiefgreifende Reformen droht Deutschland im internationalen Vergleich weiter zurückzufallen.“ Experten warnen, dass anhaltende Herausforderungen wie hohe Produktionskosten, Fachkräftemangel und eine langsame Digitalisierung die Wettbewerbsfähigkeit zusätzlich belasten könnten.
Ausblick für die deutsche Industrie
Die Industrie steht an einem kritischen Punkt: Um die internationale Position Deutschlands zu sichern, seien Maßnahmen zur Modernisierung der Produktionsprozesse, Investitionen in innovative Technologien und eine strategische Energiepolitik unerlässlich. Nur durch solche Reformen könne die deutsche Wirtschaft langfristig ihre Leistungsfähigkeit wieder stärken und den Anschluss an globale Wettbewerber halten.
Insgesamt zeigt die aktuelle ifo-Umfrage, dass die deutsche Industrie zwar nach wie vor ein wichtiger globaler Akteur ist, jedoch dringender Reformen bedarf, um die zunehmenden strukturellen Schwächen zu überwinden und ihre Wettbewerbsfähigkeit auf internationaler Ebene zu sichern.
Quellen:
Deutschland überprüft Handelspolitik mit China,
Deutschland-Bolivien Lithium Allianz,
Deutschland genehmigt Verteidigungsaufträge




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