Die chinesische Marktaufsichtsbehörde hat am Montag angekündigt, ihre Ermittlungen gegen den US-amerikanischen Chip-Hersteller Nvidia (NASDAQ: NVDA) wegen möglicher Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht zu verlängern. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass Nvidia die Auflagen im Zusammenhang mit der Übernahme von Mellanox Technologies im Jahr 2020 nicht vollständig erfüllt habe.
Fokus auf Mellanox-Übernahme
Die Untersuchung konzentriert sich auf den Kauf des israelischen Chipdesign-Unternehmens Mellanox Technologies durch Nvidia, der damals von den chinesischen Behörden unter bestimmten Bedingungen genehmigt wurde. Laut den Aufsichtsbehörden soll Nvidia diese Anforderungen nicht erfüllt haben, was nun zu einer Ausweitung des Kartellverfahrens geführt hat.
Reaktion am Aktienmarkt
Die Nachricht belastete den Aktienkurs von Nvidia: Im Vorbörsenhandel fiel die Aktie um mehr als 2%. Analysten erwarten, dass die Verlängerung der Untersuchung kurzfristig Unsicherheit bei Investoren auslösen könnte.
Parallel laufende Handelsgespräche zwischen USA und China
Die Ermittlungen erfolgen parallel zu den laufenden Handelsgesprächen zwischen den USA und China in Madrid. Bei der ersten Verhandlungsrunde am Sonntag trafen sich US-Handelsvertreter Jameson Jarrett und Finanzbeauftragter Vicent mit dem chinesischen Vizepremier He Lifeng und dem Chefunterhändler Li Chengqiang. Die Gespräche dauerten rund sechs Stunden im spanischen Außenministerium und sollen fortgesetzt werden.
Dies ist bereits das vierte Treffen innerhalb von vier Monaten, nachdem vorherige Runden in europäischen Hauptstädten abgehalten wurden, um Spannungen bei Zöllen und dem Zugang zu strategischen Rohstoffen abzubauen. Im Juli vereinbarten beide Seiten in Stockholm eine 90-tägige Waffenruhe, die hohe Vergeltungszölle verringerte und den Export seltener Erden aus China in die USA wieder ermöglichte.
Nvidia stoppt Chip-Produktion für China
Letzten Monat ordnete Nvidia mehreren Zulieferern an, die Produktion der H20-Chips für den chinesischen Markt einzustellen. Betroffen sind unter anderem Amkor Technology in Arizona für das Advanced Packaging und Samsung Electronics für die Speicherkomponenten. Auch Foxconn (Hon Hai) wurde angewiesen, die entsprechenden Arbeiten zu pausieren. Die Maßnahme folgt auf chinesische Richtlinien, die lokale Firmen auffordern, keine H20-Prozessoren mehr zu kaufen, aus Sicherheitsgründen.
Ausblick
Die Verlängerung der Kartelluntersuchung gegen Nvidia und die gleichzeitigen Handelsgespräche zwischen den USA und China erhöhen den Druck auf das Unternehmen. Investoren und Analysten beobachten sowohl die regulatorischen Entwicklungen in China als auch die internationalen Handelsdiskussionen genau, da beide Faktoren entscheidend für die künftige Geschäftsentwicklung von Nvidia sein könnten.