Trump vs. Maduro: Venezuelas Krise und die US-Optionen
Am 21. November 2025 telefonierte US-Präsident Donald Trump mit Venezuelas Präsident Nicolas Maduro und forderte ihn auf, sofort zurückzutreten und das Land zu verlassen, wie mehrere Quellen, darunter Reuters und die Miami Herald, berichten. Diese kurze und konfliktgeladene Kommunikation markiert einen Höhepunkt in den seit Monaten zunehmenden Spannungen zwischen Washington und Caracas.
Der politische Kontext
Die US-Administration unter Trump verfolgt eine klare Linie: die Machtübernahme durch eine oppositionelle Regierung, die den Interessen der USA näher steht. Maduro forderte im Gegenzug ein vollständiges Amnestiepaket, die Aufhebung von US-Sanktionen sowie die Freigabe von über 100 Regierungsbeamten, die von den USA wegen Menschenrechtsverletzungen, Drogenhandel oder Korruption angeklagt werden. Trump lehnte die meisten dieser Bedingungen ab und setzte eine einwöchige Frist für Madurós Abreise.
Militärische Eskalation: Operation Southern Spear
Parallel zu den politischen Drohungen intensivierte die US-Militärpräsenz in der Karibik. Ab August 2025 genehmigte Trump geheime Operationen gegen Drogenkartelle, die in Lateinamerika aktiv sind. Erste Luft- und Seeangriffe folgten im September 2025, darunter Angriffe auf kleinere Boote im Karibischen Meer. Die Washington Post berichtete, dass dabei zwei Überlebende, die sich an Wrackteilen festhielten, getötet wurden, was von Experten als mögliche Kriegshandlung bewertet wird.
Seitdem führten die USA mindestens 21 Luft- und Seeoperationen gegen venezolanische Boote durch, die nach US-Angaben Drogen transportierten. Dies ist Teil eines umfassenderen militärischen Aufmarsches, einschließlich der Entsendung der Flugzeugträgergruppe USS Gerald R. Ford und der Stationierung von 15.000 Marinesoldaten, die in der Lage sind, amphibische Operationen durchzuführen.
Politische und rechtliche Maßnahmen
Die USA verschärften den Druck auf Madurós Regierung auch auf rechtlicher Ebene: Das US-Justizministerium erhöhte die Belohnung für Hinweise, die zu seiner Festnahme führen, auf 50 Millionen US-Dollar. Zudem wurde offiziell das Kartell „De Los Soles“ unter Führung von Maduro und weiteren Ministern als ausländische Terrororganisation eingestuft. Diese Maßnahme erweitert die rechtlichen Möglichkeiten für direkte militärische Aktionen ohne Kongressgenehmigung.
Luft- und Seegebietssperren
Am 29. November 2025 verkündete Trump die vollständige Sperrung des venezolanischen Luftraums. Die FAA hatte zuvor auf gefährliche Flugbedingungen durch militärische Aktivitäten und GPS-Störungen hingewiesen. Diese Sperrung signalisiert eine drastische Eskalation, da sie die diplomatischen Kanäle effektiv blockiert.
US-Ziele und strategische Optionen
Die offiziellen Ziele der USA sind die Bekämpfung von Drogenhandel und die Sicherung der nationalen Sicherheit. Tatsächlich geht es jedoch um den Machtwechsel in Venezuela, die Installation einer pro-amerikanischen Regierung und eine stärkere militärische Präsenz in der Karibik. Kandidaten für eine Übergangsregierung sind der Oppositionsführer Edmundo González Orutia oder die Nobelpreisträgerin Maria Corina Machado.
Mögliche Eskalationsstufen
Die US-Strategie könnte folgende Ebenen durchlaufen:
- Stufe 1: Fortsetzung der aktuellen Druckpolitik mit verstärkten Luftangriffen auf Drogenziele, geheime Operationen und Sanktionen, ohne direkten Bodeneinsatz.
- Stufe 2: Limitierte Luft- und Raketenangriffe gegen venezolanische Infrastruktur und militärische Anlagen, unterstützt durch elektronische Kriegsführung.
- Stufe 3: Vollständige Invasion, ähnlich wie im Irak 2003. Hierfür wären deutlich mehr als die derzeitigen 15.000 US-Truppen notwendig. Aufgrund der Größe Venezuelas (ca. 916.000 km²) und der Bevölkerungszahl von über 28 Millionen ist ein solcher Einsatz politisch und logistisch extrem anspruchsvoll.
Venezuelas Verteidigungsstrategie
Die venezolanischen Streitkräfte umfassen rund 125.000 aktive Soldaten, ausgestattet mit veralteten sowjetischen Waffen und wenigen modernen Flugzeugen. Die venezolanische Strategie basiert auf dem Konzept der verlängerten Widerstandsfähigkeit und der Schaffung einer geplanten Unordnung. Kleine, mobile Einheiten sollen Sabotageakte und Guerillaaktionen durchführen, um US-Truppen zu erschöpfen und logistisch zu überlasten.
Potenzielle Konfliktdynamik
Die aktuelle Situation deutet auf einen niedrig-intensiven, langanhaltenden Konflikt hin. Die USA könnten punktuelle Luftangriffe durchführen, während Venezuela asymmetrische Taktiken einsetzt. Die Wahrscheinlichkeit eines direkten Bodeneinsatzes bleibt derzeit gering, da die Kosten und politischen Risiken enorm wären.
Ausblick
Die langfristige Dynamik hängt von drei Faktoren ab:
- Die Verhandlungsbereitschaft zwischen Trump und Maduro.
- Die Kohärenz und Loyalität der venezolanischen Streitkräfte.
- Trumps Bereitschaft, kostspielige militärische Maßnahmen trotz politischer Risiken durchzuführen.
Solange diese Faktoren unklar sind, bleibt das Szenario offen und potenziell eskalierend.
Fazit
Die US-Politik gegenüber Venezuela zeigt eine Mischung aus diplomatischem Druck, rechtlicher Eskalation und militärischer Demonstration. Während Trump auf den Rücktritt Madurós drängt, bleibt die Umsetzung eines direkten Invasionsszenarios aus praktischen und politischen Gründen unwahrscheinlich. Vielmehr könnte ein langwieriger, begrenzter Konflikt entstehen, der sowohl militärische als auch politische Elemente umfasst.




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