Warum „gesunde“ Lebensmittel bei Magen-Darm-Problemen schaden können

Moskau – Viele Menschen greifen bei Verdauungsbeschwerden automatisch zu ballaststoffreichen Lebensmitteln, Rohkost und scharfen Gewürzen – doch genau das kann fatale Folgen haben, warnt die renommierte russische Ernährungswissenschaftlerin Jelena Solomatina.

Sie betont: Ein gesunder und ausgewogener Ernährungsplan unterstützt die normale Funktion des Verdauungstrakts. Sobald jedoch bereits Entzündungen, Reizungen oder Schäden an der Darmschleimhaut vorliegen, wird die Auswahl der Lebensmittel zur entscheidenden therapeutischen Maßnahme.

„Wenn die Schleimhaut bereits lädiert ist, kann jede mechanische Reizung – etwa durch grobe Ballaststoffe aus Vollkorn, rohem Gemüse oder Hülsenfrüchten – zusätzliche Entzündungen auslösen und den Heilungsprozess erheblich verzögern“, erklärt Solomatina gegenüber dem russischen Portal radio1.

Neben der mechanischen Reizung spielen auch chemische und thermische Faktoren eine Rolle:

  • Säurehaltige Lebensmittel (Zwiebeln, Knoblauch, Zitrusfrüchte mit Essig oder Zitronensaft) verstärken brennende Schmerzen
  • Heiße Speisen und Getränke reizen die entzündete Magenschleimhaut zusätzlich
  • Eiskalte Getränke lösen Krämpfe und Spasmen aus
  • Scharfe Gewürze, stark gesalzene oder stark gewürzte Speisen sind tabu

Erst wenn die Schleimhaut wieder vollständig regeneriert ist, sollten ballaststoffreiche Lebensmittel schrittweise und in gut verträglicher Form wieder eingeführt werden.

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