Strom- und Gaspreise in Deutschland sollen ab Januar sinken

Berlin – Viele Verbraucher in Deutschland können ab Januar 2026 mit deutlich niedrigeren Strom- und Gaspreisen rechnen. Dies geht aus einer Analyse des Vergleichsportals Verivox hervor, die die angekündigten Preisanpassungen für das kommende Jahr untersucht hat.

Laut der Untersuchung haben bislang 113 lokale Stromanbieter Preisnachlässe von durchschnittlich 9 Prozent angekündigt. Bei einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden ergibt dies eine Ersparnis von rund 161 Euro pro Haushalt. Verivox schätzt, dass etwa 2,2 Millionen Haushalte von diesen Vergünstigungen im Rahmen der Grundversorgung profitieren.

Allerdings gab es auch vier Preiserhöhungen, die im Schnitt 1 Prozent betrugen, so die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Unter den Preissenkungen sticht das Kölner Unternehmen RheinEnergie hervor, das die Senkung auf sinkende Einkaufskosten und staatliche Netzgebührenunterstützung zurückführt. Geschäftsführer Andreas Feist erklärte, dass die Hilfen direkt und vollständig an die Kunden weitergegeben werden.

Ab Januar wird die Kilowattstunde in Köln 31,48 Cent kosten – etwa 12 Prozent weniger als zuvor. In Mannheim reduzierte der Energieversorger MVV die Strompreise in der Grundversorgung um rund 11 Prozent auf 34,82 Cent pro Kilowattstunde.

Experte Torsten Stork von Verivox betont: „Die staatliche Unterstützung der Stromnetzgebühren trägt zur Preissenkung bei vielen Haushalten bei.“ Gleichzeitig warnte er, dass nicht alle Haushalte profitieren, da die Netzgebühren regional unterschiedlich ausfallen und Lieferanten nicht verpflichtet sind, Rabatte direkt weiterzugeben.

Gaspreise sinken ebenfalls

Auch bei Gas zeichnet sich eine Entlastung ab: Verivox erfasste bisher 69 Preissenkungen bei den Grundversorgern im Schnitt um 7 Prozent. Rund 700.000 Haushalte profitieren davon. Ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden kann damit etwa 183 Euro sparen. Demgegenüber kündigten zehn Anbieter Preiserhöhungen von durchschnittlich 6 Prozent an.

Stork erklärt, dass stabile Großhandelspreise den Anbietern, die bisher höhere Preise verlangen, Spielraum für Senkungen bieten. „Zwar steigen die Netznutzungsgebühren 2026, aber die Abschaffung der Gasspeichergebühren kompensiert diese Mehrkosten rechnerisch“, so Stork.

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