Großprozess gegen Volkswagen-Manager wegen Betrugsvorwürfen gestartet

Braunschweig – In Deutschland hat ein bedeutender Strafprozess gegen mehrere ehemalige Führungskräfte des Autobauers Volkswagen begonnen. Die Angeklagten müssen sich wegen Betrugs, Steuerhinterziehung und unlauterer Werbung im Zusammenhang mit dem Diesel-Abgasskandal verantworten – einem der größten Industrieskandale der deutschen Wirtschaftsgeschichte.

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig legt fünf früheren VW-Managern zur Last, Behörden und Kunden in Europa und den USA über Jahre hinweg in Bezug auf die tatsächlichen Emissionswerte von Dieselmotoren getäuscht zu haben. Nach Angaben der Ermittler sollen die Verantwortlichen aktiv daran mitgewirkt haben, Manipulationssoftware zu entwickeln oder deren Einsatz zu billigen.

Der Skandal war im September 2015 aufgeflogen, als bekannt wurde, dass Volkswagen illegale Software eingesetzt hatte, die die Abgaswerte während Prüfstandstests künstlich absenkte. Im realen Fahrbetrieb stießen die Fahrzeuge jedoch wesentlich höhere Schadstoffmengen aus. Die Enthüllungen führten zu massiven finanziellen und rechtlichen Konsequenzen für den Konzern.

Infolge der Affäre trat der damalige Vorstandschef Martin Winterkorn zurück. Gerichte in den USA und Deutschland verhängten in den Jahren danach Freiheitsstrafen gegen mehrere führende Mitarbeiter des Unternehmens.

Für das aktuelle Verfahren hat das Gericht in Braunschweig mehr als 100 Verhandlungstage angesetzt. Die Prozessdauer erstreckt sich voraussichtlich bis Ende 2026, da umfangreiche Beweise und Zeugenaussagen ausgewertet werden müssen.

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