Wolodymyr Selenskyj warnt Russland: Konsequenzen bei Fortsetzung des Krieges
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnte die russische Führung davor, dass sie im Falle einer Fortsetzung ihres Angriffs auf die Ukraine Schutzräume suchen müsse, wie die US-Website Axios berichtete. Gleichzeitig schlug der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz eine europäische Mechanik vor, um der Ukraine 140 Milliarden Euro basierend auf eingefrorenen russischen Vermögenswerten zu leihen.
Selenskyjs klare Botschaft
In einem Interview sagte Selenskyj: „Sie müssen wissen, wo die Schutzräume sind. Wenn sie den Krieg nicht beenden, werden sie sie brauchen.“ Damit reagierte er auf die anhaltenden Spannungen und die Kritik des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump über die Aussetzung der ukrainischen Wahlen während des Krieges.
Selenskyj betonte, dass sein Ziel darin bestehe, den Krieg zu beenden, und nicht, in der Macht zu bleiben: „Mein Ziel ist es, den Krieg zu beenden, nicht in der Regierung zu bleiben.“
Aktuelle Lage in der Ukraine
Russland kontrolliert derzeit rund 20 % der ukrainischen Gebiete und greift weiterhin zivile und militärische Ziele im ganzen Land an. Erst kürzlich wurde in Kiew ein Regierungsgebäude das erste Mal direkt getroffen. Trotz der Angriffe betonte Selenskyj, dass die Ukraine keine Zivilisten in Russland angreifen werde, „weil wir keine Terroristen sind“.
Die Ukraine strebt jedoch an, leistungsstärkere US-Waffen zu erhalten, um notfalls auch tiefere russische Ziele erreichen zu können. Selenskyj erklärte gegenüber Axios: „Wenn wir solche Langstreckenwaffen von den USA erhalten, werden wir sie einsetzen.“
US-Unterstützung und europäische Finanzmechanismen
Während sich die USA und die EU lange zurückhaltend zeigten, Waffen bereitzustellen, die Russland tief im Land treffen könnten, sieht Selenskyj nun grünes Licht von Präsident Trump. Trump befürwortete in Gesprächen gezielte ukrainische Angriffe auf russische Energieinfrastruktur. Der Vizepräsident der USA, J.D. Vance, äußerte zudem, dass Trumps Geduld gegenüber Moskau zunehmend schwindet.
Parallel dazu schlug der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz eine europäische Lösung vor, um 140 Milliarden Euro an die Ukraine zu verleihen, ohne russische Vermögenswerte zu enteignen. Diese Gelder sollen nach Kriegsende zurückgezahlt werden, sobald Russland für die Schäden aufkommt.
Russische Reaktionen und Eskalation
Dmitri Medwedew, stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrats, reagierte auf die Äußerungen Selenskyjs mit scharfer Kritik und warnte, dass Russland über Waffen verfügt, die nicht einmal Schutzräume abwehren können. Medwedew veröffentlichte einen Kommentar auf X (ehemals Twitter), der die Drohungen verdeutlichte und gleichzeitig die Spannungen zwischen beiden Ländern unterstrich.
Internationale Berichte über Kriegsverbrechen
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa veröffentlichte am Donnerstag einen Bericht, der Russland schwere Verstöße gegen das Völkerrecht vorwirft, einschließlich möglicher Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Diese Vorfälle betreffen vor allem ukrainische Kriegsgefangene, die systematisch misshandelt und häufig nach der Kapitulation exekutiert wurden.
Nach Schätzungen der Organisation wurden seit Februar 2022 etwa 13.500 ukrainische Soldaten gefangen genommen. Von diesen starben 169, während 6.800 wieder freigelassen wurden. Etwa 6.300 befinden sich weiterhin in Gefangenschaft. Die systematische Weigerung Russlands, den Status von Kriegsgefangenen anzuerkennen, öffnet Tür und Tor für strafrechtliche Verfolgungen und Misshandlungen.
US-Unterstützung für ukrainische Drohnen und Angriffe auf strategische Ziele
Selenskyj hob hervor, dass die Ukraine in der Lage sei, strategische Ziele in Russland anzugreifen, einschließlich Energieinfrastruktur, Waffenfabriken und Drohnenzentren. Trump unterstützte diese Aktionen ausdrücklich, um die russische Führung unter Druck zu setzen und sie an den Verhandlungstisch zu bringen. Weitere Informationen zu Drohnenangriffen und militärischen Entwicklungen finden Sie hier: Ukraine Drohnen-Updates.
Fazit
Die Lage bleibt angespannt, und Selenskyjs Warnungen unterstreichen die Entschlossenheit der Ukraine, ihr Land zu verteidigen. Gleichzeitig arbeiten die USA und die EU an Mechanismen, um die Ukraine langfristig zu unterstützen und die russischen Aggressionen einzudämmen. Die kommenden Wochen werden entscheidend für die Richtung des Konflikts sein.




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