Volkswagen startet erste Batteriezellenfabrik in Deutschland

Der deutsche Automobilkonzern Volkswagen hat am heutigen Mittwoch einen strategisch bedeutenden Schritt vollzogen:
In Salzgitter im Westen Deutschlands nimmt der Konzern offiziell sein erstes Werk zur Produktion von Batteriezellen in Betrieb.

Nach rund dreieinhalb Jahren Bauzeit beginnt nun die Serienfertigung beim konzerneigenen Batterieunternehmen
PowerCo. Produziert wird dort die neue Einheitszelle, die künftig eine zentrale Rolle in der
Elektrifizierungsstrategie von Volkswagen spielen soll.

Neue Batteriezelle für kommende E-Modelle

Die neue Zelltechnologie soll bereits ab dem kommenden Jahr erstmals in den kompakten Elektrofahrzeugen
ID. Polo sowie Cupra Raval zum Einsatz kommen. Ziel ist es, Kosten zu senken,
Skaleneffekte zu nutzen und die Abhängigkeit von asiatischen Zulieferern deutlich zu reduzieren.

Der Standort Salzgitter ist dabei mehr als nur ein Pilotprojekt: Es handelt sich um das
erste Batteriezellenwerk der Volkswagen-Tochter PowerCo und damit um einen Meilenstein für die industrielle
Transformation des Konzerns.

Industriewandel am Traditionsstandort

Errichtet wurde die Fabrik auf dem Gelände des früheren Volkswagen-Motorenwerks, dessen Umbau im
Juli 2022 begann. Damit steht Salzgitter exemplarisch für den tiefgreifenden Strukturwandel der deutschen
Automobilindustrie – weg vom Verbrennungsmotor, hin zur Elektromobilität.

Parallel dazu reagiert Volkswagen auf den zunehmenden internationalen Wettbewerbsdruck, insbesondere aus China
und den USA. Die Sicherung eigener Batteriekapazitäten gilt als Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit des Konzerns.

Globale Batterie-Strategie von Volkswagen

Neben Salzgitter entstehen weitere Batteriezellfabriken in Valencia (Spanien) sowie in
St. Thomas (Kanada). Alle Standorte folgen einem modularen Fabrikkonzept mit identischem Aufbau,
um Effizienz, Flexibilität und schnelle Skalierbarkeit zu gewährleisten.

Die Batterieoffensive steht zudem im Zusammenhang mit den politischen Debatten rund um die Zukunft des
Verbrennungsmotors in Europa sowie den Investitionsentscheidungen großer Hersteller wie

Tesla in Grünheide
.

Signal an Politik und Markt

Mit der Inbetriebnahme des Werks in Salzgitter sendet Volkswagen ein klares Signal:
Der Konzern setzt langfristig auf eine eigenständige europäische Batterieproduktion – trotz hoher Kosten
und regulatorischer Unsicherheiten, etwa im Zusammenhang mit dem

EU-Verbrennerverbot
.

Gleichzeitig steht dieser Schritt im Kontrast zu anderen strukturellen Einschnitten, wie der Entscheidung,
das traditionsreiche Werk in Dresden zu schließen
(
Produktionsstopp 2025
).

Volkswagen positioniert sich damit neu: weniger klassische Motorentechnik, mehr Kontrolle über die
Schlüsseltechnologie Batterie – ein Umbau, der über die Zukunft des Konzerns entscheiden könnte.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein