Vogelgrippe in Deutschland breitet sich aus: H5N1-Infektionen bei Wildvögeln und Geflügel
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), Deutschlands führendes Institut für Tiergesundheitsforschung mit Sitz in Greifswald, warnt vor einer weitreichenden Ausbreitung der Vogelgrippe in Deutschland. Die Erkrankung betrifft derzeit sowohl Wildvögel als auch Geflügel, und die Zahl der Infektionen in Geflügelfarmen ist im Oktober 2025 stark angestiegen.
In der neuesten Risikobewertung stufte das Institut die Gefahr für Geflügelfarmen von „niedrig“ auf „hoch“ und bei Wildvögeln von „mittel“ auf „hoch“ hoch. Besonders auffällig ist die Zunahme toter Kraniche in mehreren östlichen Bundesländern. Allein in der vergangenen Woche wurden mehr als 100 verendete Kraniche am Klobra-See an der Grenze von Sachsen-Anhalt und Thüringen gefunden. Ähnliche Funde gab es am Muritz-See in Mecklenburg-Vorpommern.
Das FLI geht davon aus, dass der Virustyp HPAI H5N1 in Proben von Kranichen aus Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen nachgewiesen wurde. Die Zahl der infizierten Geflügelfarmen stieg im Oktober auf über 15, während es im September nur 4 bestätigte Fälle gab. Der Grund für diesen starken Anstieg ist noch unklar, und das Institut führt derzeit genetische Analysen des Virus durch.
Auswirkungen auf Geflügelfarmen
Die Infektionsfälle zeigen, dass die Dichte und Bewegungen der Wildvögel eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung des Virus spielen. Landwirte und Tierärzte müssen erhöhte Vorsichtsmaßnahmen treffen, um die Ausbreitung in kommerziellen Geflügelfarmen zu verhindern. Die Vogelgrippe gilt als hoch ansteckend und kann bei vielen Vogelarten schnell tödlich verlaufen.
Das Friedrich-Loeffler-Institut betont, dass neben Kranichen auch andere Wasservögel wie Enten und Gänse Anzeichen einer Infektion zeigen können, oft in abgeschwächter Form, möglicherweise aufgrund einer teilweisen Immunität gegen HPAI.
Öffentliche Sicherheit und Tiergesundheit
Für den Menschen besteht derzeit kein Ansteckungsrisiko. Dennoch raten Experten zur Vorsicht beim Umgang mit toten oder kranken Vögeln. Schutzmaßnahmen wie Handschuhe, Desinfektion und das Melden verdächtiger Funde an die örtlichen Veterinärämter sind unbedingt einzuhalten.
Die aktuelle Situation verdeutlicht die strategische Bedeutung der Überwachung von Tierseuchen in Deutschland. Das Friedrich-Loeffler-Institut arbeitet eng mit regionalen Behörden zusammen, um die Ausbreitung des Virus zu kontrollieren und die Geflügelproduktion zu sichern.
Internationale Beobachtung
Die Ausbreitung von HPAI H5N1 in Deutschland wird auch international verfolgt, da ähnliche Virustypen in Europa und Asien registriert wurden. Die Forschung zielt darauf ab, die Virusvarianten zu identifizieren und zukünftige Epidemien frühzeitig einzudämmen.
Präventionsmaßnahmen für Geflügelhalter
- Strikte Trennung von Hausgeflügel und Wildvögeln
- Hygienemaßnahmen beim Ein- und Ausgang von Geflügelfarmen
- Regelmäßige Kontrollen und Meldung von Krankheitsfällen
- Quarantäne bei Verdacht auf Infektionen
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