Vermisstenfall Rebecca Reusch: Neue Ermittlungen und ungelöste Rätsel
Berlin – Der mysteriöse Fall der seit über sechs Jahren vermissten Rebecca Reusch aus Berlin-Neukölln beschäftigt weiterhin Ermittler, Experten und die Öffentlichkeit. Trotz intensiver Suche und zahlreicher Durchsuchungen bleiben entscheidende Hinweise auf das Schicksal der damals 15-jährigen Jugendlichen aus. Die Polizei setzte kürzlich neue Maßnahmen um, um den Fall endlich zu klären, während Fallanalytiker und ehemalige Mordermittler eigene Strategien vorschlagen.
Sechs Jahre ohne Spur
Rebecca Reusch verschwand am Morgen des 18. Februar 2019 im Berliner Stadtteil Britz. Seitdem fehlt von ihr jede Spur. Frühzeitig konzentrierte sich die Polizei auf den Schwager der Jugendlichen, der als Hauptverdächtiger gilt, da er als letzter gesehen wurde, bevor Rebecca verschwand. Dennoch konnte bisher keine endgültige Beweislage geschaffen werden, die eine Verurteilung rechtfertigen würde. Der Verdächtige selbst bestreitet jegliche Schuld, und die Unschuldsvermutung gilt weiterhin.
Die Öffentlichkeit verfolgte gespannt die Suchaktionen Mitte Oktober 2025, bei denen mehrere Grundstücke in Brandenburg, darunter in Tauche und Herzberg, untersucht wurden. Dabei kamen Leichenspürhunde, Bodenradar, Drohnen und Bagger zum Einsatz. Obwohl „Spuren gesichert“ werden konnten, wurden bislang keine sterblichen Überreste gefunden. Die Polizei betont, dass die Auswertung dieser Spuren mehrere Wochen in Anspruch nehmen könnte.
Der Rat eines erfahrenen Fallanalytikers
Axel Petermann, Profiler und ehemaliger Leiter der 1. Mordkommission der Kriminalpolizei Bremen, äußerte sich zu den Ermittlungen: Er empfiehlt, unabhängige Fallanalytiker einzubeziehen, die bisher nicht in den Ermittlungen involviert waren. Petermann erklärt gegenüber t-online: „Wenn man sich zu früh auf eine Theorie festlegt, neigt die Psychologie dazu, nur Informationen wahrzunehmen, die diese Theorie bestätigen. Gegenteilige Hinweise werden ausgeblendet.“
Durch neue Interpretationen des Tatablaufs und der Motive könnten verborgene Spuren ans Licht kommen. Petermann betont, dass nur durch diesen methodischen Ansatz ein Durchbruch möglich sei. Die aktuellen Suchaktionen sollen genau dies ermöglichen: frische Augen und alternative Analysen sollen neue Erkenntnisse liefern.
Suchaktionen in Tauche und Herzberg
Die Polizei durchsuchte zunächst ein Grundstück in Tauche, das der Großmutter des Hauptverdächtigen gehört. Am folgenden Tag folgte eine Durchsuchung in Herzberg, einem Ortsteil der Gemeinde Rietz-Neuendorf, wo die Großeltern bis 2005 gelebt hatten. Der Einsatz umfasste Drohnenüberwachung, den Einsatz von Bodenradar und schweren Baumaschinen. Trotz intensiver Maßnahmen wurden keine sterblichen Überreste entdeckt.
Hobby-Detektive beobachteten die Suchaktionen aufmerksam und beteiligten sich aktiv an der Spurensuche. Einige Laien recherchieren seit Jahren eigenständig und tauschen sich in Foren aus. Offizielle Ermittler warnen jedoch vor möglichen Beeinträchtigungen der professionellen Arbeit, da Laien versehentlich Spuren zerstören oder Verdächtige vorwarnen könnten. Mehr dazu auf Fall Fabian in Güstrow.
Verdächtiger Schwager weiterhin im Fokus
Der 33-jährige Schwager von Rebecca gilt nach wie vor als Hauptverdächtiger. Die Polizei geht davon aus, dass Rebecca getötet wurde und das Haus am 18. Februar 2019 nicht lebend verlassen hat. Es gibt Hinweise, dass der Schwager die Leiche sowie persönliche Gegenstände zumindest zeitweise auf das Grundstück seiner Großeltern in Tauche gebracht haben könnte. Petermann warnt jedoch, dass selbst bei einem Geständnis die Schuld nicht automatisch bewiesen wäre. Essenzielle Beweise, insbesondere Rebeccas Leiche, fehlen weiterhin.
Die Rolle der Familie und der Öffentlichkeit
Die Familie des Verdächtigen versucht nach wie vor, ihn zu schützen. In den letzten Jahren meldeten sich sogar Angehörige über Social-Media-Kanäle bei Hobby-Detektiven, die den Fall auf eigene Faust untersuchen. Ein selbsternannter Hobby-Detektiv auf TikTok mit dem Profilnamen „23“ berichtete, dass er seit 2024 aktiv sei, unter anderem mit Live-Streams aus den Suchgebieten, Recherchen und Überwachung von Kennzeichen. Auch die Mutter des Hauptverdächtigen soll sich mit dem Detektiv ausgetauscht haben.
Die Polizei ist kritisch gegenüber solchen Aktivitäten. Offizielle Ermittler befürchten, dass diese Recherchen die Suche behindern oder die Sicherheit von Zeugen gefährden könnten. Dennoch sind die Hobby-Detektive überzeugt, einen wertvollen Beitrag zu leisten.
Ergebnisse der jüngsten Durchsuchungen
Die jüngsten Durchsuchungen in Brandenburg brachten einige gesicherte Spuren, darunter Fingerabdrücke. Ob diese Spuren jedoch tatsächlich zur Lösung des Falles beitragen können, bleibt unklar. Die Polizei kündigte an, die Ergebnisse im Dezember 2025 vor Weihnachten auszuwerten und gegebenenfalls der Öffentlichkeit zu präsentieren. Weitere Informationen zum Stand der Ermittlungen finden Sie auch auf Arbeitsunfall auf der A10.
Parallelen zu anderen Vermisstenfällen
Der Fall Rebecca Reusch weist Parallelen zu anderen internationalen Vermisstenfällen auf, darunter der Fall Maddie McCann. Immer wieder wird diskutiert, wie unabhängige Fallanalytiker, moderne Technik und professionelle Ermittlungen kombiniert werden können, um langjährige Vermisstenfälle zu lösen. Die Hoffnung liegt weiterhin darin, dass die neuen Methoden einen entscheidenden Durchbruch bringen können.
Ausblick
Der Vermisstenfall Rebecca Reusch bleibt einer der rätselhaftesten Kriminalfälle Deutschlands. Trotz intensiver Ermittlungen, groß angelegter Suchaktionen und öffentlicher Aufmerksamkeit konnte bisher keine endgültige Klärung erreicht werden. Mit der Einbindung unabhängiger Fallanalytiker und der Nutzung modernster Technik könnte jedoch in den kommenden Wochen ein entscheidender Fortschritt erzielt werden.
Die Ermittlungen werden kontinuierlich fortgesetzt, und die Polizei hofft, dass die aktuell gesicherten Spuren in Kombination mit neuen Analysen die Wahrheit ans Licht bringen werden. Solange Rebeccas Schicksal ungeklärt bleibt, bleibt die Öffentlichkeit gespannt und die Ermittler konzentriert.
Weitere Informationen zu aktuellen Ermittlungen und Kriminalfällen finden Sie hier: Explosion in Castrop-Rauxel.




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