Tragischer Fall Fabian (8) in Güstrow: Polizei intensiviert Ermittlungen
Der Fall des achtjährigen Fabian aus Güstrow erschüttert ganz Mecklenburg-Vorpommern. Nach seinem Verschwinden am 10. Oktober 2025 wurde der Junge wenige Tage später tot in einem Waldstück nahe Klein Upahl gefunden. Die Obduktion bestätigte, dass Fabian Opfer eines Gewaltverbrechens wurde.
Durchsuchungen bei Entsorgungsunternehmen nördlich von Güstrow
Am Donnerstag rückten zahlreiche Polizeikräfte in weißen Schutzanzügen, mit Mund-Nase-Masken, Gummihandschuhen und Überziehschuhen zu einem Entsorgungsunternehmen nördlich von Güstrow aus. Die Beamten durchsuchten alte Kleidung, Müllberge und benutzten Schaufeln sowie Suchstangen, um mögliche Spuren zu sichern. Eine Sprecherin der Rostocker Staatsanwaltschaft bestätigte den Einsatz, machte jedoch keine näheren Angaben.
Mehr Informationen zum Fall Fabian sind auf Rundum News verfügbar.
Ermittlungen auf landwirtschaftlichem Betrieb
Bereits am Montag hatte die Polizei auf einem Bauernhof in Reimershagen, südlich von Güstrow, nach möglichen Hinweisen gesucht. Unter anderem wurde ein Misthaufen Schicht für Schicht untersucht und mit Metalldetektoren überprüft. Die Beamten waren auch mit einem Minibagger vor Ort, der jedoch vorerst nicht eingesetzt wurde. Laut „Nordkurier“ meldete ein Landwirt zuvor einen verdächtigen Vorgang, woraufhin die Polizei die Maßnahmen einleitete.
Profiler analysiert Täterverhalten
Der bekannte Profiler Axel Petermann (73) erklärte gegenüber der „Bild“-Zeitung: „Der Täter handelte in Eile. Ansonsten hätte er das Kind auch vergraben können. Der Fundort wurde bewusst gewählt, da Täter Orte bevorzugen, die sie gut kennen und an denen kaum jemand hinkommt.“ Brandspuren am Fundort deuten laut Petermann darauf hin, dass der Täter Spuren beseitigen wollte.
Ermittlungen im Umfeld des Fundortes
Die Polizei konzentrierte sich zudem auf einen Tümpel am Fundort, den Feuerwehrleute teilweise abpumpten, während Beamte mit Geräten, die wie Metalldetektoren aussahen, das Gewässer durchsuchten. Auch nahegelegene Büsche wurden mit Motorsägen untersucht, um mögliche Hinweise zu sichern. Dabei ging es darum, Bezugsgegenstände zu finden, die weitere Aufschlüsse über den Täter liefern könnten.
Zeugenbefragungen und Hinweise
Die Ermittler befragten Spaziergänger und Anwohner. Unter anderem wurde eine Frau nach einem Pick-up mit Anhänger befragt, der möglicherweise in der Nähe des Fundortes gesehen wurde. Die Polizei bestätigte keine weiteren Details, warnte jedoch vor Spekulationen, da diese die Sicherheitslage von Verdächtigen beeinflussen könnten. Auch über soziale Medien kursierten Gerüchte, zu denen die Polizei um Zurückhaltung bat.
Entdeckung der Leiche durch Ex-Partnerin
Es stellte sich heraus, dass nicht eine Touristin, sondern die Ex-Freundin von Fabians Vater die Leiche entdeckt hatte. Zusammen mit einer Freundin und deren Hunden war sie in dem Waldstück unterwegs. Die Frau, selbst Mutter eines siebenjährigen Kindes, äußerte gegenüber dem „Nordkurier“: „Fabian war wie ein eigenes Kind für mich. Dieses Bild, wie er dort lag, werde ich nie mehr los.“
Polizeiliche Maßnahmen und Mordkommission
Die Polizei hatte bereits vor dem Auffinden der Leiche intensive Suchmaßnahmen durchgeführt, unter anderem mit Hundestaffeln und Tauchern. Nach dem Fund wurde eine erweiterte Mordkommission eingerichtet, um alle eingehenden Hinweise zu prüfen und eine schnelle Aufklärung des Falls zu gewährleisten. Ziel war es, die Tatwaffe, Kleidung oder andere Gegenstände sicherzustellen, die Rückschlüsse auf den Täter ermöglichen könnten.
Trauer in Güstrow
Die Nachricht vom Tod des kleinen Fabian löste in Güstrow tiefe Bestürzung aus. Hunderte Bürgerinnen und Bürger nahmen an einem Trauergottesdienst teil und legten Kerzen sowie Plüschtiere vor der Marienkirche nieder. Auch Fabians Fußballmannschaft gedachte ihm mit einer Schweigeminute während eines Spiels, wobei die Spieler ein Trikot des Jungen hielten. Fabian hätte an diesem Tag sein erstes Spiel für den Verein absolvieren sollen.
Familiäre Hintergründe
Fabian verschwand am 10. Oktober und wurde von seiner Mutter am Abend desselben Tages als vermisst gemeldet. Zunächst ging die Polizei davon aus, dass er zu seinem Vater wollte, der getrennt von der Mutter südlich von Güstrow lebt. Spürhunde konnten die Spur des Jungen zunächst bis zum Busbahnhof Güstrow verfolgen. Auch nahegelegene Seen wurden durchsucht, dort konnte jedoch nichts gefunden werden.
Reaktionen und Appelle der Behörden
Der Rostocker Staatsanwalt Harald Nowack appellierte an die Öffentlichkeit, von Spekulationen abzusehen. Alle offiziellen und verifizierten Informationen würden über die Kanäle der Staatsanwaltschaft veröffentlicht. Die Polizei warnte erneut davor, unbestätigte Gerüchte zu verbreiten, um die Ermittlungen nicht zu gefährden.
Fortlaufende Ermittlungen
Die polizeilichen Maßnahmen und Durchsuchungen laufen weiter. Die Mordkommission prüft sämtliche Hinweise aus der Bevölkerung und die Ergebnisse der forensischen Analysen. Ziel bleibt es, den Täter schnellstmöglich zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen.
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