Ein hochrangiger taiwanesischer Beamter warnte am Samstag davor, dass China sich aktiv auf einen möglichen Krieg vorbereitet, um Taiwan zu annektieren und gleichzeitig den Einfluss der Vereinigten Staaten in Asien zu schwächen. Ziel Pekings sei es, die USA als globale Führungsmacht abzulösen.
Chiou Chui-Cheng, Vorsitzender des Rates für Angelegenheiten des Festlandes Taiwan, erklärte gegenüber der in Washington ansässigen Heritage Foundation, dass die herrschende Kommunistische Partei Chinas seit langem nicht bereit sei, auf die Androhung oder Anwendung von Gewalt gegen Taiwan zu verzichten. Peking betrachtet die Insel als integralen Bestandteil seines Staatsgebiets, während Taiwan seine De-facto-Unabhängigkeit verteidigt.
„China strebt die Einheit mit Taiwan an und verfolgt gleichzeitig das strategische Ziel, den Einfluss der Vereinigten Staaten im asiatisch-pazifischen Raum zu verringern“, sagte Chiou. „Langfristig will China die USA als führende Weltmacht ablösen, um den nationalen Ruhm wiederherzustellen und den sogenannten chinesischen Traum zu verwirklichen.“
Hintergrund: Chinas Strategie gegenüber Taiwan
China verfolgt seit Jahrzehnten die sogenannte „Ein-China-Politik“, die besagt, dass Taiwan untrennbarer Bestandteil Chinas sei. Während diplomatische Mittel und wirtschaftlicher Druck Teil der Strategie bleiben, zeigt die zunehmende Militarisierung der Region die Bereitschaft Pekings, Gewalt anzuwenden, falls es seine Ziele nicht anders erreichen kann.
Taiwan, das selbstverwaltet ist, hat in den letzten Jahren seine Verteidigungsmaßnahmen verstärkt und enge Beziehungen zu den Vereinigten Staaten gepflegt, die die Insel mit Waffenlieferungen unterstützen. Die Spannung eskaliert weiter durch regelmäßige militärische Übungen Chinas in der Nähe taiwanesischer Hoheitsgewässer und Lufträume.
Auswirkungen auf die Region und die USA
Ein möglicher Konflikt hätte nicht nur für Taiwan und China weitreichende Folgen, sondern könnte die gesamte Region destabilisieren. Die USA betrachten Taiwan als strategischen Partner im Indo-Pazifik und haben wiederholt ihre Bereitschaft signalisiert, Taiwan zu verteidigen. Chinas Bemühungen, die USA zu verdrängen, zielen darauf ab, die globale Machtbalance zu verändern und die wirtschaftliche sowie militärische Vormachtstellung Pekings zu festigen.
Chiou betonte, dass Peking „seine militärischen und diplomatischen Mittel nutzen wird, um Taiwan zu isolieren und gleichzeitig die internationale Unterstützung der USA für Taiwan zu schwächen“. Experten weisen darauf hin, dass eine aggressive Politik Chinas in der Region eine stärkere Allianzbildung unter asiatischen Staaten auslösen könnte, um Pekings Expansion zu verhindern.
Internationale Reaktionen
Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit Besorgnis. Die Vereinten Nationen haben wiederholt zur Deeskalation aufgerufen, während Länder wie Japan, Australien und Südkorea ihre Sicherheitskooperation mit den USA intensivieren. Gleichzeitig warnen Diplomaten vor einer Eskalation, die unkontrollierbare globale Folgen haben könnte.
Fazit
Die Warnungen aus Taiwan verdeutlichen, dass die Spannungen zwischen China und Taiwan weiterhin hoch bleiben. Pekings Streben nach einer „Wiedervereinigung“ Taiwans ist eng mit dem langfristigen Ziel verbunden, die globale Position der USA zu schwächen. Während diplomatische Bemühungen fortgesetzt werden, bleibt die militärische Vorbereitung Chinas ein ernstzunehmender Faktor für die Sicherheit der gesamten Region.