Selenskyj ruft Trump zu Friedensinitiative in der Ukraine auf

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seinen amerikanischen Amtskollegen Donald Trump in einem Telefonat dazu aufgerufen, sich aktiv an der Suche nach einer friedlichen Lösung des Ukraine-Krieges zu beteiligen. Das Gespräch, das Selenskyj als „sehr positiv“ bezeichnete, fand vor dem Hintergrund neuer russischer Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur statt.

In einem Beitrag auf Facebook erklärte Selenskyj, er habe Trump zu seinem Erfolg bei der Vermittlung eines Waffenstillstands im Gazastreifen gratuliert. „Wenn es gelingt, einen Krieg in einer Region zu stoppen, kann man auch andere Kriege beenden – einschließlich des Krieges, den Russland gegen die Ukraine führt“, betonte der Präsident.

Russische Angriffe auf Energieanlagen

Selenskyj informierte Trump über die jüngsten russischen Drohnen- und Raketenangriffe, die mehrere ukrainische Energieanlagen getroffen und ein Kind das Leben gekostet haben. Hunderttausende Menschen seien derzeit ohne Strom, während Rettungskräfte rund um die Uhr im Einsatz seien. Laut ukrainischen Behörden konzentrierten sich die Angriffe vor allem auf die südukrainische Region Odessa am Schwarzen Meer.

Die russischen Streitkräfte sollen dabei gezielt Kraftwerke, Hotels und Restaurantkomplexe angegriffen haben. Infolge der Explosionen kam es zu mehreren Bränden, eine Frau wurde verletzt, zwei weitere Personen konnten gerettet werden. Kiew wirft Moskau vor, die Energieinfrastruktur absichtlich zu zerstören, um die Bevölkerung im kommenden Winter unter Druck zu setzen.

Diplomatische Bemühungen und US-Gespräche

Selenskyj betonte, dass echter Frieden nur möglich sei, wenn Russland den politischen Willen zu diplomatischen Verhandlungen zeige. „Das kann nur durch kontinuierlichen Druck und Stärke erreicht werden“, sagte er. Eine ukrainische Delegation unter Leitung von Premierministerin Julia Swyrydenko werde kommende Woche in die USA reisen, um über Sanktionen, Energiesicherheit und Luftabwehrsysteme zu sprechen.

Trump hatte in dieser Woche durch seine Vermittlung im Nahostkonflikt internationale Aufmerksamkeit erlangt. Dennoch räumte er ein, dass der seit 2022 andauernde Krieg in der Ukraine deutlich schwieriger zu beenden sei. Seine Begegnung mit Wladimir Putin in Alaska im August habe zwar „offene Gespräche“ ermöglicht, jedoch keinen Durchbruch gebracht. Seitdem seien die russischen Angriffe wieder deutlich intensiver geworden.

Schwindende Hoffnung auf Friedensverhandlungen

Russland signalisierte zuletzt, dass der Schwung für eine mögliche Friedenslösung „weitgehend verpufft“ sei. Beobachter in Kiew befürchten, dass Moskau durch gezielte Energieangriffe versucht, den innenpolitischen Druck auf die ukrainische Bevölkerung zu erhöhen – eine Taktik, vor der Selenskyj bereits in der Vergangenheit öffentlich gewarnt hatte.

Mit Beginn des Winters droht der Ukraine erneut eine schwierige Energieversorgungslage, während die russischen Angriffe auf zivile Infrastruktur unvermindert andauern. Der ukrainische Präsident hofft nun auf internationale Unterstützung und politische Rückendeckung aus Washington.

Fazit

Das Telefonat zwischen Selenskyj und Trump verdeutlicht die Bemühungen Kiews, den diplomatischen Dialog mit den USA zu intensivieren. Doch solange Russland seine militärische Offensive fortsetzt, bleibt ein nachhaltiger Frieden in weiter Ferne. Europa blickt mit Sorge auf die Entwicklungen, während die Ukraine weiterhin um ihre Energieversorgung und territoriale Integrität kämpft.

3 Kommentare

  1. […] Inmitten dieser Eskalation wächst der internationale Druck auf beide Seiten, einen Weg zu einer Verhandlungslösung zu finden. Präsident Wolodymyr Selenskyj wandte sich mit einem bemerkenswerten Aufruf an den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Er forderte ihn auf, seine diplomatische Erfahrung und seinen Einfluss zu nutzen, um den Krieg zu beenden – ähnlich wie beim jüngsten Waffenstillstand im Gazastreifen. Weitere Details dazu finden Sie in unserem Artikel über Selenskyj und Trump – Wege zum Frieden in der Ukraine. […]

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