Porsche plant strengere Sparmaßnahmen – Gespräche mit Betriebsrat laufen

Die Porsche AG steht vor einer neuen Sparrunde: Laut Unternehmensangaben haben die Geschäftsführung und der Betriebsrat erste Gespräche über eine Verschärfung der Kostendisziplin begonnen. Ziel sei es, das Unternehmen langfristig effizienter und wettbewerbsfähiger zu machen.

Bereits zu Jahresbeginn hatte Porsche kurzfristige Maßnahmen zur Kostenreduzierung eingeführt. Nun sollen weitere strukturelle Schritte folgen, um auf die schwierige Marktsituation zu reagieren. Eine Unternehmenssprecherin erklärte, man arbeite an unterschiedlichen Konzepten, die Porsche auf die Zukunft vorbereiten sollen.

Gespräche über Arbeitsplatzsicherung bis 2030

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) geht es in den Gesprächen auch um den Beschäftigungssicherungspakt, der aktuell bis Ende Juli 2030 gilt. Während der Betriebsrat auf eine Verlängerung drängt, scheint das Management über ein Ende des Pakts nachzudenken. Sollte dieser auslaufen, könnte Porsche künftig wieder betriebsbedingte Kündigungen aussprechen – mit Ausnahme des Werks in Leipzig, für das gesonderte Verhandlungen laufen.

Offiziell äußerte sich das Unternehmen bislang nicht zum konkreten Inhalt oder Zeitplan der Verhandlungen. Eine Sprecherin erklärte lediglich: „Wir führen die Gespräche respektvoll, auf Augenhöhe und vertraulich. Ergebnisse werden zu gegebener Zeit mitgeteilt.“

Hintergrund: Herausforderungen in der Luxus- und Elektromobilität

Porsche befindet sich in einer schwierigen Phase. Laut Vorstandschef Oliver Blume kämpft das Unternehmen mit einer „Krise der Rahmenbedingungen“. Der Absatzmarkt für Luxusgüter in China sei unerwartet eingebrochen, während sich die Nachfrage in den USA ebenfalls abschwächt. Hinzu kommen steigende Kosten und ein langsamer Fortschritt beim Umstieg auf Elektromobilität.

In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres verkaufte Porsche rund 212.500 Fahrzeuge – ein Rückgang von knapp sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig kündigte das Unternehmen an, rund 3,1 Milliarden Euro in die Umstrukturierung zu investieren.

Stellenabbau und neue Führungsstruktur

Bereits im Frühjahr hatte Porsche Pläne bekannt gegeben, bis 2029 rund 1900 Stellen sozialverträglich abzubauen und befristete Arbeitsverträge nicht zu verlängern. Außerdem wurde das Führungsteam teilweise neu besetzt. Branchenbeobachter spekulieren über mögliche Veränderungen im Vorstand – auch ein Abschied von CEO Blume steht im Raum.

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Mit Blick auf die kommenden Jahre steht Porsche vor der Herausforderung, Innovationen mit Kostendisziplin zu verbinden. Nur so kann das Traditionsunternehmen aus Stuttgart seine Position im internationalen Wettbewerb behaupten und die Transformation zur Elektromobilität erfolgreich meistern.

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