Friedrich Merz kritisiert EU-Auto-Verbot ab 2035

Bundeskanzler Friedrich Merz hat seine Besorgnis über das geplante Verbot des Verkaufs neuer Autos mit Verbrennungsmotor durch die Europäische Union ab dem Jahr 2035 geäußert. Er appellierte an die EU, die Entscheidung zu überdenken, da die deutsche Autoindustrie vor erheblichen Herausforderungen steht.

Merz erklärte: „Ich möchte nicht, dass Deutschland zu den Ländern gehört, die dieses Verbot unterstützen.“ Die EU-Kommission überprüft derzeit das Ziel für 2035, nachdem die Autoindustrie Bedenken hinsichtlich der Umsetzbarkeit geäußert hat.

Herausforderungen für die deutsche Autoindustrie

Die deutschen Hersteller wie BMW, Mercedes und Volkswagen sehen sich starker internationaler Konkurrenz, insbesondere aus China, gegenüber. Chinesische Hersteller bringen zunehmend leistungsfähige Elektrofahrzeuge auf den Markt, die schnell laden und hohe Reichweiten bieten, was den Druck auf deutsche Unternehmen erhöht.

Im September 2025 kündigte die EU-Kommission an, das Ziel „so bald wie möglich“ zu überprüfen, obwohl die offiziellen Richtlinien vorsehen, dass die Überprüfung erst 2026 erfolgen sollte. Die Industrie drängt auf eine frühere Prüfung, um mögliche Erleichterungen zu erhalten und die Übergangsphase besser zu bewältigen.

Öffentliche Meinung in Deutschland

Ein aktuelles Meinungsforschungsinstitut YouGov hat im Auftrag der dpa eine Umfrage durchgeführt, die zeigt, dass die Mehrheit der Deutschen das EU-Verbot für neue Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ab 2035 ablehnt. Demnach möchten 44% der Befragten, dass die Bundesregierung gegen das Verbot Stellung nimmt, während 19% eine Verschiebung des Ziels bevorzugen.

Nur 24% der Teilnehmer unterstützen die Einhaltung des festgelegten Zeitplans. Die Umfrage wurde zwischen dem 12. und 15. September 2025 durchgeführt und umfasste 2.057 wahlberechtigte Personen.

EU-Ziele und Klimaschutz

Die EU hatte bereits 2022 beschlossen, ab 2035 keine neuen Fahrzeuge mit Benzin- oder Dieselmotor mehr zuzulassen, um die CO₂-Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren. Während konservative Politiker und Wirtschaftsvertreter in Deutschland Druck auf die Regierung ausüben, das Verbot zu überdenken, unterstützen insbesondere Anhänger der Grünen und der Linken die Maßnahme.

Ein weiterer Aspekt der öffentlichen Meinung betrifft die Kosten. Laut Umfrage erwarten 60% der Befragten steigende Lebenshaltungskosten aufgrund der Klimaschutzpolitik, während 17% eine Senkung der Kosten sehen und 13% keine nennenswerten Auswirkungen erwarten. Gleichzeitig wünschen sich 36% stärkere staatliche Maßnahmen, 29% sind mit den aktuellen Bemühungen zufrieden, und 24% möchten eine Reduzierung der Klimaschutzaktivitäten.

Technologische Entwicklungen und Zukunft der Elektroautos

Die Automobilindustrie investiert massiv in die Entwicklung von Elektrofahrzeugen und Ladeinfrastruktur. Fahrzeuge wie der Audi Q9 2026 SUV mit drei Sitzreihen oder das russische Elektroauto Molnija 2025 zeigen die technischen Fortschritte im Sektor. Diese Entwicklungen sollen dazu beitragen, die Akzeptanz von E-Fahrzeugen zu steigern und die Umstellung von Verbrennungsmotoren zu erleichtern.

Eine besonders bemerkenswerte Innovation kommt aus China: Ein Elektroauto, das in nur sieben Minuten vollständig geladen werden kann und in drei Sekunden auf 100 km/h beschleunigt. Diese schnellen Ladezeiten und hohe Leistung setzen die deutsche Industrie zusätzlich unter Druck.

Politische Debatten und wirtschaftliche Folgen

Die politische Diskussion in Deutschland dreht sich um die Balance zwischen Klimaschutz und wirtschaftlicher Stabilität. Bundeskanzler Merz betont, dass ein zu striktes Vorgehen ohne angemessene Übergangsfristen die deutsche Autoindustrie stark belasten würde. Viele Arbeitsplätze im Automobilsektor hängen von einer realistischen Umsetzungsstrategie ab.

Die EU hingegen ist zuversichtlich, dass das Ziel 2035 erreichbar ist, wenn alle Mitgliedstaaten die Transformation konsequent vorantreiben. Experten weisen jedoch darauf hin, dass insbesondere die Anpassung der Produktion und die Versorgung mit Batterien entscheidend sein werden.

Ausblick

Die Debatte um das Auto-Verbot ab 2035 wird in den kommenden Monaten intensiv fortgesetzt. Industrievertreter, Politiker und Verbraucher werden weiterhin ihre Positionen vertreten. Dabei ist ein Kompromiss wahrscheinlich, der sowohl die Klimaziele berücksichtigt als auch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Autoindustrie wahrt.

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