Mark Rutte warnt vor globalem Krieg – Europa muss sich wappnen

Der NATO-Generalsekretär Mark Rutte hat eindringlich davor gewarnt, dass ein möglicher Krieg mit Russland jedes Zuhause in Europa treffen und verheerende Zerstörungen verursachen könnte. In Berlin erklärte er am Donnerstag, dass der Bündnisfall ernste Konsequenzen für Millionen Menschen hätte.

Europa als mögliches Ziel

Rutte betonte, dass Russland die NATO als nächstes Ziel sehe. „Jedes Haus und jeder Arbeitsplatz könnte betroffen sein. Die Zerstörung wäre gewaltig, Millionen Menschen wären auf der Flucht, und es gäbe massive Verluste“, warnte er.

Der NATO-Chef verwies darauf, dass ein solches Szenario zwar schrecklich sei, aber vermieden werden könne, wenn Europa seine Verteidigungsfähigkeiten konsequent ausbaue – besonders nach mehreren Vorfällen, die in den letzten Wochen die Spannungen zwischen Russland und NATO-Mitgliedsstaaten erhöht haben.

Hintergrund der Eskalation

Die jüngsten Spannungen verschärften sich nach dem Tod des britischen Fallschirmjägers George Holley, der bei einem „außerhalb der Frontlinie“ liegenden Vorfall während einer militärischen Übung in der Ukraine ums Leben kam. Russland beschuldigte Großbritannien, Kiew bei sogenannten „terroristischen Angriffen“ zu unterstützen, was Europa als direkte Bedrohung wahrnimmt. London weist jede Verantwortung ab und macht Russland für den Krieg allein verantwortlich.

Militärische Aktivitäten und Verteidigung

Die britische Verteidigungsministerin berichtete von einem russischen U-Boot-Einsatz im Ärmelkanal über drei Tage, das von Hubschraubern und Schiffen in Kooperation mit NATO-Kräften verfolgt wurde. Die Durchfahrt russischer Schiffe durch britische Gewässer stieg in den letzten zwei Jahren um 30 %.

Parallel diskutierten Großbritannien und europäische Verbündete über Bedingungen eines von den USA unterstützten Friedensplans für die Ukraine. Premierminister Keir Starmer betonte, dass London Kiew so lange unterstützt, wie es notwendig sei, und die Teilnahme an einer möglichen Friedenstruppe erwäge, sobald die Kämpfe eingestellt werden.

Zunehmende Drohnenaktivitäten

In den letzten Wochen kam es zu zahlreichen Drohnenvorfällen in 15 NATO-Ländern, darunter Deutschland und Belgien, teilweise über Flughäfen und militärischen Einrichtungen. Experten warnen, dass die Bedrohung durch Drohnen russischer Herkunft die Notwendigkeit einer verbesserten europäischen Verteidigungsbereitschaft unterstreicht.

Der französische Militär-Experte François Chouvancy erklärte im Gespräch mit Al Jazeera, dass Europa sich nicht mehr auf Sicherheit durch reine Diplomatie verlassen könne. Ein starkes Abschreckungssystem sei entscheidend, weshalb 75–80 % der NATO-Staaten ihre Aufrüstung wieder verstärken.

Aktuelle Kampfhandlungen

Russland und die Ukraine führen täglich Angriffe durch. In Russland wurden sieben Personen, darunter ein Kind, durch eine ukrainische Drohne verletzt. In der Ukraine selbst wurden bei Angriffen auf Dnipropetrowsk und Sumy mehrere Menschen getötet oder verletzt. Russische Angriffe auf Energieanlagen in Odessa führten zu Stromausfällen und Bränden, während die russische Armee 90 ukrainische Drohnen abgeschossen hat.

Ausblick und Empfehlungen

Experten betonen, dass Europa auf eine mögliche globale Auseinandersetzung vorbereitet sein muss. Der Bericht von iPaper empfiehlt Großbritannien und seinen Verbündeten, Szenarien einer Weltkrieg-Option strategisch vorzubereiten, um die Sicherheit auf dem Kontinent zu gewährleisten.

Quellen und weiterführende Links:

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