Der Tod von Laura Dahlmeier: Ein Abschied, der Deutschland bewegte
Der tragische Tod von Laura Dahlmeier hat den Sommer 2025 für viele Menschen in Deutschland überschattet. Fünf Monate nach dem tödlichen Bergunglück spricht ihr Vater Andreas Dahlmeier erstmals ausführlich über Trauer, Abschied und den Versuch, mit dem Unbegreiflichen Frieden zu schließen.
In Garmisch-Partenkirchen ist Laura Dahlmeier bis heute allgegenwärtig. Im Kurpark, wo eine Gedenkstätte an die ehemalige Biathletin erinnert, legen Besucher fast täglich Blumen nieder. „Wenn ich dort bin, bin ich nie allein“, sagt ihr Vater im Gespräch mit der Sport Bild. „Die Anteilnahme ist immer noch riesengroß.“
Ein Unfall, der das Land erschütterte
Kaum ein Todesfall hat Deutschland im Jahr 2025 so sehr beschäftigt wie der von Laura Dahlmeier. Die zweimalige Olympiasiegerin und siebenfache Biathlon-Weltmeisterin war am 28. Juli bei einer Klettertour am Laila Peak in Pakistan ums Leben gekommen. Ein Steinschlag traf die 31-Jährige am Kopf – vermutlich war sie sofort tot.
Mehrere Versuche, ihren Leichnam zu bergen, scheiterten an den extremen Bedingungen in über 6.000 Metern Höhe. Starke Unwetter in den Tagen nach dem Unfall lösten weitere Steinschläge aus, die jede Hoffnung auf eine Bergung zunichtemachten.
„Laura ist dort, wo sie glücklich war“
Für Andreas Dahlmeier ist dieser Gedanke inzwischen tröstlich. „Vielleicht wollte sie es auch so“, sagt er. Seine Tochter sei nun an einem Ort begraben, an dem sie sich frei gefühlt habe – in den Bergen, die sie liebte. Ein Grab auf einem Friedhof hätte nicht zu ihr gepasst.
„Ich stelle mir vor, sie würde nach oben schauen und denken: Meine Güte, schon wieder ist jemand da. Lasst mir doch endlich meine Ruhe“, erzählt ihr Vater mit leiser Ironie. Für ihn steht fest: Laura hätte ihren Frieden genau dort finden wollen.
Eine Sportlerin mit klaren Prinzipien
Dahlmeiers Liebe zu den Bergen war kein Geheimnis. Noch wenige Monate vor ihrem Tod hatte sie erklärt, ihre Lieblingsorte rund um Garmisch nicht öffentlich machen zu wollen – aus Angst, dort nicht mehr ungestört zu sein. Die Natur war für sie Rückzugsort und Lebensraum zugleich.
Dass ihre Leidenschaft auch Risiken barg, war ihr stets bewusst. Selbst mit ihrer eigenen Trauerfeier hatte sie sich zu Lebzeiten auseinandergesetzt – ungewöhnlich offen und konsequent.
Die Trauerfeier nach Lauras Regeln
„Sie hat gesagt, es sollen nur die kommen, die sie mochte“, berichtet Andreas Dahlmeier. „Die sie nicht mochte, sollten nicht kommen.“ Entsprechend wurde der Termin der Trauerfeier streng geheim gehalten.
Am 11. August versammelten sich rund 200 geladene Gäste in Garmisch-Partenkirchen, um Abschied zu nehmen – Freunde, Weggefährten, Bergkameraden. Auch die musikalische Gestaltung hatte Laura selbst festgelegt.
Ein letzter Gruß aus der Bergwelt
Gesungen wurde eine abgeänderte Version des Oberreintal-Liedes, begleitet von Gitarre und Akkordeon. Eine Zeile daraus – ein deftiger Bergsteigergruß – sorgte bei vielen für Gänsehaut. Für Außenstehende ungewöhnlich, für Laura Dahlmeier vollkommen passend.
Es war ein Abschied, der nicht von Pathos, sondern von Ehrlichkeit, Freiheit und Nähe zur Natur geprägt war – genau so, wie sie gelebt hatte.
Ein Vermächtnis, das weiterlebt
Auch institutionell wird Laura Dahlmeier nicht vergessen. Ab 2026 vergibt der Deutsche Skiverband erstmals den Laura-Dahlmeier-Preis, der Nachwuchstalente aus allen Disziplinen auszeichnen soll. Werte wie Fairness, Leidenschaft und Bodenständigkeit stehen dabei im Mittelpunkt.
Ihr Vater selbst hat inzwischen wieder begonnen zu klettern – ein Schritt, der ihm anfangs schwerfiel. „Das ist genau das, was Laura gewollt hätte“, sagt er. „Sie hätte gesagt: Das Leben geht weiter. Geh raus, Papa.“
Zwischen Trauer und Dankbarkeit
Fünf Monate nach dem Unglück ist der Schmerz noch immer präsent. Doch neben der Trauer ist auch Dankbarkeit geblieben – für ein intensives Leben, für große sportliche Erfolge und für eine Persönlichkeit, die weit über den Biathlon hinaus Menschen berührt hat.
Laura Dahlmeier ist dort geblieben, wo sie sich am lebendigsten fühlte. Für viele ist genau das der Gedanke, der ihren Tod zumindest ein kleines Stück begreifbarer macht.
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