Ketogene Ernährung könnte helfen, Depressionen vorzubeugen

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass eine Reduzierung der Kohlenhydrate möglicherweise das Risiko für Depressionen senken kann. Demnach könnte die ketogene Ernährung ein Schlüssel sein, um Stimmungstiefs wirksam zu bekämpfen.

Die Studie wurde von Forschern des Programms für interventionelle Psychiatrie am St. Michael’s Hospital in Kanada durchgeführt. Die Ergebnisse wurden am 5. November 2025 in der Fachzeitschrift JAMA Psychiatry veröffentlicht und unter anderem von der britischen Daily Mail berichtet.

Ursprünglich wurde die ketogene Ernährung bereits in den 1920er-Jahren in der traditionellen Medizin zur Behandlung von therapieresistentem Epilepsie eingesetzt. Für die aktuelle Studie analysierten die Wissenschaftler die Gesundheitsdaten von über 40.000 Erwachsenen. Dabei zeigte sich, dass die ketogene Diät depressive Symptome signifikant lindern kann, obwohl die genauen Mechanismen noch nicht vollständig verstanden sind.

Wie funktioniert die ketogene Ernährung?

Das Ziel der ketogenen Ernährung besteht darin, den Körper in einen Zustand der Ketose zu versetzen, indem nahezu alle Kohlenhydrate weggelassen werden. Dies bedeutet, dass Brot, Nudeln, Reis und stärkehaltiges Gemüse wie Mais, Bohnen oder Kürbis kaum noch konsumiert werden. Auch Obst wird nur selten gegessen.

In der Ketose verbrennt der Körper gespeicherte Fette zur Energiegewinnung anstelle von Kohlenhydraten. Dies kann nicht nur beim Abnehmen helfen, sondern wirkt auch stoffwechselanregend auf die Zellen. Die typische Zusammensetzung der ketogenen Ernährung umfasst etwa 75 % Fett, 20 % Protein und lediglich 5 % Kohlenhydrate. Zum Vergleich empfiehlt die NHS in Großbritannien eine ausgewogene Ernährung mit 30 % Fett, 15 % Protein und 55 % Kohlenhydraten.

Möglicher Zusammenhang mit Mitochondrien

Die Forscher stellten die Hypothese auf, dass der Nutzen der ketogenen Ernährung auf mitochondrialen Problemen beruhen könnte. Mitochondrien, die „Kraftwerke“ unserer Zellen, können bei manchen Menschen Glukose nicht richtig verarbeiten. Da Glukose die Hauptenergiequelle des Körpers ist, können die Zellen dadurch weniger effizient arbeiten. Dies kann die Kommunikation zwischen Gehirnzellen beeinträchtigen und somit die Gehirnfunktion und psychische Gesundheit negativ beeinflussen.

Die Studie deutet darauf hin, dass die ketogene Ernährung eine unterstützende Maßnahme sein könnte, um Energieprobleme auf zellulärer Ebene auszugleichen und damit depressive Symptome zu mildern.

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