Deutschlands Energieverbrauch 2025: Leichter Rückgang trotz Kälte

Der gesamte Energieverbrauch in Deutschland dürfte im Jahr 2025 leicht zurückgehen.
Zu diesem Ergebnis kommt die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB),
die in ihren aktuellen Schätzungen von einer nahezu stabilen, jedoch leicht rückläufigen Entwicklung ausgeht.

Nach Angaben der Statistiker wirkten im Jahresverlauf mehrere gegenläufige Faktoren auf den Energiebedarf ein.
Während strukturelle Schwächen in Teilen der Industrie den Verbrauch bremsten, sorgte das im Vergleich zum Vorjahr
deutlich kühlere Wetter für eine höhere Nachfrage nach Heizenergie.

Kältere Monate treiben Heizbedarf

Insbesondere in den Monaten Februar, März und Oktober lag die Durchschnittstemperatur spürbar unter dem Vorjahresniveau.
Dies führte zu einem erhöhten Energieeinsatz in privaten Haushalten und im Gebäudesektor.
Die AGEB betont jedoch, dass dieser witterungsbedingte Effekt den Rückgang nur teilweise kompensieren konnte.

Ohne den Einfluss der kälteren Temperaturen hätte der Energieverbrauch nach Berechnungen der Experten
um rund 1,2 Prozent niedriger gelegen. Noch im Oktober waren Fachleute von einer leichten
Zunahme des Verbrauchs ausgegangen, da man mit anhaltend niedrigen Temperaturen rechnete.

Industrieschwäche belastet Nachfrage

Neben dem Wetter spielten auch die Preisentwicklungen bei fossilen Energieträgern eine Rolle.
Günstigere Preise für Kraftstoffe, Heizöl und Erdgas wirkten zwar verbrauchsstützend,
doch die dämpfenden Faktoren überwogen deutlich.

Vor allem die anhaltende Schwäche der chemischen Industrie reduzierte den Bedarf an Mineralölprodukten erheblich.
Dieser Effekt machte sich spürbar in der Gesamtbilanz bemerkbar und trug maßgeblich zum leichten Rückgang des Energieverbrauchs bei.

Gesamtverbrauch nahezu stabil

Für das Jahr 2025 rechnet die AGEB insgesamt mit einem Rückgang des Energieverbrauchs um etwa 0,1 Prozent
auf rund 10.500 Petajoule. Das entspricht etwa 2.931 Terawattstunden.

Zum Vergleich: Im Jahr 2024 wurden deutschlandweit rund 432 Terawattstunden Strom ins Netz eingespeist.
Allein die Stadt Hamburg verbrauchte im selben Zeitraum etwa zehn Terawattstunden elektrische Energie.

Verschiebungen im Energiemix

Deutliche Veränderungen zeigen sich auch im deutschen Energiemix. Der Anteil erneuerbarer Energien stieg auf
20,6 Prozent nach 19,8 Prozent im Vorjahr. Erdgas gewann ebenfalls an Bedeutung und erreichte
einen Anteil von 26,9 Prozent.

Demgegenüber sank der Anteil von Erdöl auf 35,7 Prozent. Auch Braunkohle und Steinkohle verloren weiter an Gewicht
und kamen auf 7,2 beziehungsweise 7,1 Prozent. Die verbleibenden Anteile entfallen auf Stromimporte
sowie Energie aus der Abfallverbrennung.

CO₂-Emissionen gehen zurück

Durch die Veränderungen im Energiemix sanken auch die energiebedingten CO₂-Emissionen.
Nach Berechnungen der Statistiker gingen sie um mehr als sechs Millionen Tonnen zurück,
was einem Minus von über einem Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Für die Klimabilanz ist dies ein positives Signal. Gleichzeitig zeigt sich jedoch,
dass der strukturelle Umbau der deutschen Wirtschaft weiterhin mit erheblichen wirtschaftlichen
und energiepolitischen Herausforderungen verbunden ist.

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