Bayern gegen Dortmund: Das Spitzenspiel der Bundesliga 2025

Die Fußballfans weltweit fiebern dem „Der Klassiker“ entgegen, dem Aufeinandertreffen zwischen den Giganten Bayern München und Borussia Dortmund. Das Duell hat sich mittlerweile zu einem der wichtigsten Ereignisse im internationalen Fußball entwickelt.

Am kommenden Samstag empfängt die Allianz Arena, die Heimat des FC Bayern, das Spitzenspiel der Bundesliga zwischen Bayern München und Borussia Dortmund in der siebten Runde. Bayern führt derzeit die Tabelle mit 18 Punkten an, vier Punkte vor Dortmund.

Die Einzigartigkeit von „Der Klassiker“

Im Gegensatz zu vielen internationalen Rivalitäten basiert „Der Klassiker“ nicht auf politischen, sozialen, religiösen oder regionalen Konflikten. Während sich der Konflikt zwischen Real Madrid und Barcelona auf politische Hintergründe stützt und englische Teams regionale Rivalitäten austragen, ist „Der Klassiker“ rein sportlich entstanden. Die beiden Vereine sind die größten Lokalrivalen in Deutschland, ähnlich wie das französische „Le Classique“.

Vor dem goldenen Zeitalter: Bayerische Dominanz und unterschätzter Gegner

Bis in die 1990er Jahre war die Konkurrenz zwischen Bayern und Dortmund ungleich. Seit der Gründung der Bundesliga im Jahr 1963 dominierte Bayern die Titel, während Dortmund schwankte und in den 1970er Jahren sogar vier Jahre in der zweiten Liga verbrachte. In dieser Zeit erzielte Bayern den höchsten Sieg in der Bundesliga-Geschichte gegen Dortmund mit 11:1. Bis Ende der 1970er Jahre war die historische Überlegenheit klar: 11 Siege für Bayern, 6 für Dortmund in 21 Begegnungen. Viele betrachteten damals Borussia Mönchengladbach als den eigentlichen Konkurrenten von Bayern.

In den 1980er Jahren zeichnete sich ein relatives Gleichgewicht ab: Sieben Siege für Bayern, vier für Dortmund und neun Unentschieden.

Die 1990er: Geburt der echten Rivalität unter Hitzfeld

Die 1990er markierten den Beginn der ausgewogenen Rivalität mit dem Aufstieg von Borussia Dortmund unter Trainer Ottmar Hitzfeld im Jahr 1991. Dortmund belegte damals den zweiten Platz in der Liga und besiegte Bayern in beiden Spielen mit 3:0. Bayern landete auf dem zehnten Platz, dem zweitschlechtesten Ergebnis in der Bundesliga-Geschichte.

1995 und 1996 führte Hitzfeld Dortmund zu zwei aufeinanderfolgenden Bundesliga-Titeln, womit er Bayern in der ersten direkten Meisterschaftsauseinandersetzung übertraf. Obwohl Dortmund 1997 den Titel an Bayern verlor, erzielte der Sieg im UEFA Champions-League-Finale gegen Juventus 3:1 einen moralischen Triumph.

1997 ereignete sich der berühmte „Weinende Junge“-Vorfall, als die Rivalität durch eine Auseinandersetzung zwischen den Kapitänen Lothar Matthäus (Bayern) und Andreas Müller (Dortmund) eskalierte. Dieser Vorfall symbolisierte die zunehmende Spannung zwischen den Teams.

Im Viertelfinale der UEFA Champions League 1998 trafen die beiden Teams erstmals in einem europäischen Wettbewerb aufeinander, und Dortmund setzte sich mit insgesamt 1:0 durch. Nach Hitzfelds Wechsel zu Bayern erlitt Dortmund erneut einen Rückschlag, während Bayern unter seiner Führung große Erfolge feierte.

Denkwürdige Ereignisse und die „schmutzigsten Spiele“

Die Begegnungen blieben intensiv: 1999, bei einem Spiel, in dem Bayern zurückkam, machte Torwart Oliver Kahn von sich reden, als er Stefan Schapoiza mit einem Kung-Fu-Tritt attackierte und Haiko Herlich in die Wange biss. 2002 gewann Dortmund unter Matthias Sammer die Bundesliga knapp vor Bayer Leverkusen.

Die Saison 2000/01 war geprägt von „dem schmutzigsten Spiel“, das 1:1 endete, mit 14 gelben Karten, davon drei Platzverweise.

Finanzielle Krise bei Dortmund und Bayerns Kredit

Die Intensität der Rivalität schwächte sich aufgrund einer drohenden Finanzkrise bei Dortmund ab. Der Klub musste sein Stadion verkaufen und nahm einen Kredit von 2 Millionen Euro von Bayern an, um Gehälter zu zahlen. Spieler akzeptierten Gehaltskürzungen von 20 %, was Dortmund über Jahre stark beeinträchtigte. Bayern gewann in dieser Zeit drei aufeinanderfolgende Meisterschaften.

Der Aufstieg von „Der Klassiker“ zur globalen Marke mit Klopp

Mit der Ankunft von Jürgen Klopp bei Dortmund erreichte die Rivalität internationale Aufmerksamkeit. Klopps innovative Spielweise und erstklassige Transfers wie Lewandowski und Kagawa katapultierten Dortmund an die Spitze. Zwischen 2010 und 2012 gewann Dortmund fünfmal in Folge gegen Bayern in allen Wettbewerben und holte 2012 das Double nach einem 5:2-Sieg im DFB-Pokalfinale gegen Bayern.

Bayern erlebte in dieser Saison eine Niederlagenserie und verlor sowohl die Liga als auch den Pokal, während Dortmund triumphierte.

Höhepunkt: Champions-League-Finale 2013

Ein Jahr später trafen die Teams im größten europäischen Klubspiel überhaupt aufeinander, nachdem Bayern Barcelona 7:0 und Dortmund Real Madrid besiegt hatten. Im Finale der Champions League 2013 in Wembley gewann Bayern durch ein spätes Tor von Arjen Robben 2:1. Trainer Jupp Heynckes sicherte dem FC Bayern den fünften europäischen Titel und ein historisches Triple.

Der Klassiker in der modernen Ära

Seitdem hat Bayern seine lokale Dominanz wiedererlangt und elf aufeinanderfolgende Meistertitel erzielt, nur unterbrochen durch Bayer Leverkusen 2023/24. Die Begegnungen zwischen Bayern und Dortmund blieben hart umkämpft, mit mehreren DFB-Pokal- und Supercup-Finalspielen.

In der Saison 2022/23 verpasste Dortmund knapp, die Serie von Bayern zu durchbrechen. Während Bayern in der Bundesliga erfolgreich war, verzeichnete Dortmund 54 Niederlagen und 226 Gegentore gegen Bayern, die höchste Zahl gegen einen einzigen Gegner in der Bundesliga. Die Siegquote von Bayern gegen Dortmund liegt bei nur 48,2 % – die niedrigste gegen einen aktuellen Bundesliga-Klub.

Dortmund blieb seit April 2023 in Bayerns Heimstadion ungeschlagen. In den beiden letzten Saisons gewannen beide Teams jeweils ein Heimspiel und spielten ein Unentschieden aus.

Harry Kane und historische Erfolge

Parallel zu „Der Klassiker“ glänzte Harry Kane von Bayern München für die englische Nationalmannschaft. Kane erzielte zwei Tore beim 5:0-Sieg gegen Lettland in den Qualifikationen für die WM 2026 und sicherte England die Teilnahme an der Weltmeisterschaft. Diese Tore brachten ihn in eine exklusive Liste der besten europäischen Torschützen, zusammen mit Legenden wie Cristiano Ronaldo, Lewandowski und Puskás.

Kane, 32 Jahre alt, erzielte seit Saisonbeginn 21 Tore in 13 Spielen für Bayern und England. Trainer Thomas Tuchel lobte Kanes Führungsqualitäten und seinen defensiven Einsatz über seine Torquote hinaus.

Dayot Upamecano und seine Zukunft bei Bayern

Auch die Zukunft von Dayot Upamecano bei Bayern ist ein Thema, das Fans weltweit beschäftigt. Der französische Verteidiger könnte den Verein im Sommer verlassen, falls keine Einigung über eine Vertragsverlängerung erzielt wird. Interessenten sind Real Madrid, PSG und englische Clubs. Upamecano genießt einen exzellenten Ruf für seine defensive Stabilität, Schnelligkeit und Passgenauigkeit, mit einer Erfolgsquote von 91 % in der aktuellen Saison.

Upamecano begann seine Karriere bei Red Bull Salzburg und Leipzig, bevor er 2021 für 42,5 Millionen Euro zu Bayern wechselte. Er hat über 130 Spiele für Bayern bestritten und zweimal die Bundesliga sowie den DFL-Supercup gewonnen.

Fazit

„Der Klassiker“ zwischen Bayern und Dortmund bleibt eines der spannendsten Duelle im Weltfußball, geprägt von intensiver Geschichte, legendären Spielen und globaler Aufmerksamkeit. Parallel dazu entwickeln sich individuelle Geschichten wie die von Harry Kane und Dayot Upamecano, die die aktuelle Saison der Bundesliga prägen. Fans können sich auf spektakulären Fußball, historische Momente und dramatische Entwicklungen sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene freuen.

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