Deutsche Industrie vor neuer Krise: Materialengpässe verschärfen Lage
Die deutsche Industrie steht erneut vor erheblichen Herausforderungen: Ein aktueller Bericht des ifo-Instituts zeigt, dass wichtige Produktionsmaterialien knapp werden. Besonders betroffen sind Branchen, die auf Halbleiter angewiesen sind.
Laut der Umfrage geben im Durchschnitt 11,2 Prozent der Industrieunternehmen an, Schwierigkeiten bei der Beschaffung zentraler Rohstoffe zu haben. Noch im Oktober lag dieser Anteil bei weniger als der Hälfte, was die rapide Verschlechterung der Lage unterstreicht.
Automobilbranche besonders betroffen
Der Leiter der ifo-Befragungen, Klaus Wohlrabe, betonte, dass „der anhaltende Halbleitermangel die ohnehin angespannte Situation der Industrie weiter zuspitzt“. Besonders die Automobilbranche spürt die Folgen: Mehr als ein Viertel der Unternehmen klagt über fehlende Materialien.
Auch Hersteller elektronischer und optischer Produkte berichten von steigenden Problemen. Der Anteil der betroffenen Firmen in diesem Bereich stieg von 10,4 auf 17,5 Prozent.
Politische Hintergründe und China
Obwohl die Umfrage nicht nach Ursachen fragte, sieht Wohlrabe politische Faktoren als wahrscheinlich. China hatte im Frühjahr Exportkontrollen für seltene Erden angekündigt – essenzielle Rohstoffe für viele Hightech-Komponenten.
Hinzu kommt der Konflikt zwischen der Europäischen Union und China über den niederländischen Chiphersteller Nexperia, der die Unsicherheit in der deutschen Industrie weiter erhöht.
Viele Experten gehen davon aus, dass Peking die Abhängigkeit europäischer und US-amerikanischer Unternehmen von chinesischen Vorprodukten nutzt, um politischen Druck auszuüben und gleichzeitig die eigene Industrie zu stärken.




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