Mehr als 5.000 Schritte täglich: Ein Schlüssel zur Gehirngesundheit

Eine aktuelle Studie deutet darauf hin, dass bereits das Gehen von über 5.000 Schritten pro Tag das Fortschreiten kognitiver Einschränkungen verlangsamen und die Ansammlung von Proteinen, die mit Alzheimer in Verbindung stehen, reduzieren kann. Die Forschung, durchgeführt von der Harvard University, analysierte Daten von 294 Teilnehmern im Alter von 50 bis 90 Jahren, die Anzeichen von Amyloid- und Tau-Protein im Gehirn aufwiesen – zentrale Marker für Alzheimer –, jedoch noch keine Symptome einer Demenz zeigten.

Alle Studienteilnehmer waren Teil der Harvard-Studie zum Thema Gehirnalterung und nutzten Schrittzähler, um ihre tägliche Aktivität zu messen. Zusätzlich wurden sie über einen Zeitraum von 14 Jahren jährlich kognitiven Tests unterzogen und mittels bildgebender Verfahren untersucht. Die Ergebnisse, veröffentlicht in der renommierten Fachzeitschrift Nature Medicine, zeigen, dass körperliche Aktivität direkt mit einer Verlangsamung des kognitiven Abbaus bei Personen mit Amyloid-Ablagerungen im Gehirn verbunden ist. Bereits moderate Bewegung, definiert als 3.000 bis 5.000 Schritte pro Tag, konnte die Ansammlung von Tau-Proteinen reduzieren und die kognitive Leistungsfähigkeit stabil halten. Ein Bereich von 5.000 bis 7.500 Schritten täglich erwies sich als besonders effektiv für den Schutz des Gehirns und die Erhaltung mentaler Fähigkeiten.

Förderung der Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Gehirns

Dr. Stephen Alder, Neurologe am Recognition Health Center, betont, dass Gehen die Durchblutung steigert und den Gehirnstoffwechsel durch verbesserten Sauerstofftransport unterstützt. „Beim Gehen erhöht sich die Herzfrequenz und das Herz-Kreislauf-System wird gestärkt, wodurch sauerstoffreiches Blut effizient in alle Körperbereiche, einschließlich des Gehirns, transportiert wird“, erklärt Alder. Diese verbesserte Blutzirkulation nährt die Neuronen, entfernt Stoffwechselabfälle und stimuliert die Produktion wichtiger Neurotransmitter wie Dopamin und Serotonin, die Konzentration, Aufmerksamkeit und Stimmung positiv beeinflussen.

Darüber hinaus stärkt regelmäßiges Gehen langfristig die Blutgefäße des Gehirns und verringert das Risiko von Schlaganfällen oder Demenz. „Regelmäßiges Gehen ist eine Investition in die langfristige Gesundheit des Gehirns“, so Alder.

Kognitive Fähigkeiten aktivieren

Gehen beeinflusst nicht nur den Körper, sondern auch das Gehirn. Insbesondere zügiges Gehen steigert die Produktion des Brain-Derived Neurotrophic Factors (BDNF), eines Proteins, das für das Wachstum und die Erhaltung von Neuronen sowie deren Vernetzung entscheidend ist. Dieses neuronale Training führt zu einer Verbesserung von Gedächtnisleistung, Lernfähigkeit und mentaler Flexibilität.

Ein zusätzlicher Vorteil ergibt sich beim Gehen in der Natur: Die Kombination aus Bewegung, frischer Luft und natürlichen Umgebungen stimuliert beide Gehirnhälften, fördert kreatives Denken und Problemlösungsfähigkeit. Darüber hinaus verbessert regelmäßiges Gehen die Schlafqualität, indem es hormonelle Rhythmen reguliert und Stress reduziert, was sich positiv auf die geistige Leistungsfähigkeit am nächsten Tag auswirkt. Alder betont: „Gehübungen verbessern den Schlaf, stabilisieren Hormone und unterstützen die Gedächtniskonsolidierung.“

Stimmungsaufhellung und Stressabbau

Neben kognitiven Vorteilen hat Gehen auch eine tiefgreifende Wirkung auf die psychische Gesundheit. Die rhythmische Bewegung beim Gehen stimuliert das parasympathische Nervensystem, reduziert die Ausschüttung von Cortisol – dem Stresshormon – und fördert Entspannung. Gleichzeitig wird die Produktion von Endorphinen und Serotonin angeregt, wodurch ein natürliches Gefühl von Glück und Zufriedenheit entsteht und Ängste sowie depressive Symptome gemildert werden.

Besonders effektiv ist das Gehen im Freien, da Tageslicht und grüne Umgebungen die biologische Uhr regulieren und die Dopaminproduktion fördern, was Motivation und emotionale Stabilität steigert. Das Gehen allein bietet zudem eine ideale Gelegenheit für Achtsamkeit, wodurch Menschen ihre Gedanken und Emotionen bewusster wahrnehmen und den mentalen Fokus verbessern können. Alder erklärt: „Gehen gibt Raum für ruhiges Nachdenken und Reflexion, ermöglicht es, Emotionen zu verstehen und bewusst zu steuern, und hilft, mit klarem Geist zu den täglichen Aufgaben zurückzukehren.“

Fazit: Gehen als mentale und körperliche Investition

Zusammengefasst zeigt die Forschung eindeutig, dass regelmäßiges Gehen – besonders zwischen 5.000 und 7.500 Schritten täglich – nicht nur die körperliche Fitness fördert, sondern auch das Gehirn schützt, kognitive Funktionen erhält und das Risiko neurodegenerativer Erkrankungen verringert. Die positiven Effekte auf Durchblutung, neuronale Gesundheit, Stimmung, Stressabbau und Schlafqualität machen Gehen zu einer ganzheitlichen Strategie für ein gesundes Altern und geistige Vitalität.

Weitere Informationen zu gesundheitsfördernden Maßnahmen finden Sie in unseren Artikeln zu Celastrol, Gewichtsverlust und Diabetes, zur ketogenen Ernährung und deren Einfluss auf Depressionen sowie zu gesunden Getränken für Nierenentgiftung.

2 Kommentare

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein