U17-Weltmeisterschaft 2025: Deutschland und Spanien dominieren die Vorrunde
Die internationale Handballbühne der U17 hat Anfang Oktober 2025 in Marokko ein Spektakel erlebt, das die Stärken und Strategien der europäischen Nachwuchsteams eindrucksvoll unter Beweis stellte. Deutschland und Spanien demonstrierten in ihren ersten beiden Spielen ihre Überlegenheit und untermauerten ihre Ambitionen auf einen Einzug in die Halbfinals. Währenddessen kämpfen Teams wie Puerto Rico und Korea darum, ihren Platz in diesem hochklassigen Wettbewerb zu behaupten, und Nordafrika zeigt erste Zeichen eines starken Auftretens.
Deutschland U17: Ein Klassenunterschied gegen Puerto Rico
Am 28. Oktober 2025 traf die deutsche U17-Auswahl in der Salle Mohammed V in Casablanca auf Puerto Rico. Das Spiel begann überraschend ausgeglichen: Puerto Rico konnte zweimal in Führung gehen (1:0 und 2:1) und setzte Deutschland kurzzeitig unter Druck. Doch dies sollte nur ein kurzes Aufbäumen sein, denn die deutschen Talente etablierten schnell ihre Dominanz auf der Bundesstraße – pardon, auf dem Spielfeld.
Nach einem anfänglich zögerlichen Start, der Deutschland einen 7:3-Vorsprung ermöglichte, starteten die Europäer eine beeindruckende 6:0-Serie, gefolgt von einem weiteren 8:0-Lauf, nur unterbrochen durch ein Tor von Puerto Rico durch Yahir Lopez. Die deutsche Mannschaft erhöhte das Tempo kontinuierlich und erzielte eine beachtliche Trefferquote von 80 % nach der ersten halben Stunde, während Deutschland bereits 26 Tore auf dem Konto hatte.
Alle deutschen Feldspieler trugen sich mindestens einmal in die Torschützenliste ein. Besonders hervorzuheben sind Can Akkoc und Leo Nowak, die zusammen 15 Tore erzielten und damit das Fundament für den beeindruckenden 54:15-Endstand legten. Mit dieser Leistung sicherte sich Deutschland die höchste Tordifferenz des Turniers nach zwei Runden (+64), was sechs Tore mehr sind als die Tordifferenz Spaniens (+58).
Spieler des Spiels: Julius Pöthke (Deutschland)
Analyse des deutschen Spiels
Die deutsche Mannschaft zeigte, warum sie als Favorit auf den Titel gilt. Die Kombination aus schneller Ballbewegung, präzisem Passspiel und aggressiver Abwehr führte dazu, dass Puerto Rico kaum Chancen hatte, das Spiel zu kontrollieren. Die Fähigkeit, das Tempo zu variieren, erlaubte Deutschland, Gegner phasenweise zu überrollen und gleichzeitig die Kräfte für spätere Spiele zu schonen.
Die Dominanz auf der Halbposition ermöglichte präzise Konter, die fast alle in Tore umgemünzt wurden. Zudem half das geschlossene Auftreten der Abwehr, schnelle Ballverluste zu erzwingen, die wiederum zu schnellen Angriffen führten – ein Paradebeispiel für modernes Handballspiel auf höchstem Niveau bei dieser Altersklasse.
Spanien U17: Angriffspower gegen Katar
Im gleichen Turnier bewies Spanien ebenfalls seine offensive Stärke. Gegen Katar erzielte das spanische Team einen souveränen 41:24-Sieg und untermauerte die eigene Ambition, als Gruppensieger die Halbfinals zu erreichen. Nach dem Auftaktsieg gegen Südkorea (57:16) überschritten die Iberer erneut die 40-Tore-Marke.
Die taktische Disziplin war dabei ebenso bemerkenswert wie die individuelle Klasse: 12 von 14 Spielern trugen sich in die Torschützenliste ein, und der Torhüter Alvaro Quesada zeigte mit 11 Paraden eine hervorragende Leistung (41 % Abwehrquote). Katar konnte trotz der Erfahrung von Ramy Mahrous auf der zentralen Rückraumposition keinen nennenswerten Druck ausüben und blieb vor allem defensiv anfällig.
Spieler des Spiels: Alvaro Quesada (Spanien)
Spielanalyse Spanien gegen Katar
Spanien setzte in der Defensive auf ein 5-1-System, isolierte den Spielmacher Katar Ramy Mahrous und kontrollierte die ersten 30 Minuten des Spiels. Zwei 4:0-Läufe und ein weiterer 3:0-Lauf sorgten dafür, dass Katar nie wirklich Anschluss fand. Die Spieler nutzten die Ballverluste der Gegner konsequent für schnelle Gegenstöße und bauten die Führung kontinuierlich aus.
Die offensive Balance zwischen den einzelnen Linien war bemerkenswert: Rückraumspieler und Flügelspiel harmonierten optimal, während die Kreisläufer konstant Anspielstationen boten. Diese Taktik prägte das Spiel und sorgte für eine hohe Effizienz im Abschluss.
Tunesien: Solider Start gegen Südkorea
Tunesien startete sein Turnier mit einem 33:27-Sieg gegen Südkorea und zeigte, dass auch afrikanische Teams zunehmend im internationalen Handball konkurrenzfähig sind. Nach einem 7:1-Start setzten sie auf eine solide Abwehr, die viele Ballverluste der Koreaner provozierte. Schnell konterten sie und nutzten 11 von 13 Möglichkeiten für Treffer, was die Grundlage für den späteren Sieg bildete.
Spieler des Spiels: Mohamed Ben Salem (Tunesien)
Vorrunden-Tabelle und Chancen
- Gruppe C: Deutschland 2 Siege, +64 Tordifferenz, 4 Punkte
- Gruppe B: Spanien 2 Siege, +58 Tordifferenz, 4 Punkte
- Iran U17: 0 Siege, -34 Tordifferenz, 0 Punkte
- Puerto Rico U17: 0 Siege, -57 Tordifferenz, 0 Punkte
Die Vorrundenphase zeigte, dass europäische Teams wie Deutschland und Spanien in Sachen Organisation, taktisches Verständnis und individuelle Klasse den Unterschied machen. Auch Tunesien und Katar deuten an, dass eine globale Konkurrenz entsteht, die das Niveau der Spiele weiter erhöht.
Taktische Beobachtungen
Ein zentraler Faktor für die Erfolge der europäischen Mannschaften ist die Fähigkeit, schnelle Gegenstöße zu fahren und gleichzeitig defensiv stabil zu stehen. Deutschland nutzte besonders die Ballgewinne im zentralen Rückraum effizient, während Spanien auf breite Spielverteilung setzte, um die Abwehr des Gegners zu dehnen. Die Effizienz beim Torabschluss lag bei beiden Teams über 70 %, ein Spitzenwert in dieser Altersklasse.
Die Torhüter spielten ebenfalls eine entscheidende Rolle: Quesadas Leistung bei Spanien und die konsequente Abwehrarbeit in Deutschland verhinderten frühe Tore der Gegner und ermöglichten kontrollierte Offensivaktionen.
Blick auf das letzte Vorrundenspiel
Beide europäischen Teams treffen nun in der letzten Vorrundenrunde auf starke Gegner: Deutschland auf Argentinien, Spanien auf Tunesien. Die Ausgangslage ist klar: ein Sieg würde die Position als Gruppensieger festigen und gleichzeitig eine günstige Ausgangsposition für die K.o.-Phase schaffen. Für Argentinien und Tunesien hingegen geht es darum, ihre Chancen auf einen Halbfinalplatz zu wahren.
Individuelle Highlights
Die Spiele boten zahlreiche individuelle Glanzlichter. Besonders Can Akkoc und Leo Nowak (Deutschland) sowie Alvaro Quesada (Spanien) zeigten durch gezielte Würfe und präzise Pässe, dass die kommende Generation des Handballs in Europa sehr gut ausgebildet ist. Die jungen Spieler überzeugten durch taktische Reife und physische Präsenz – Eigenschaften, die in den nächsten Jahren auf die internationalen Seniorenteams übertragen werden können.
Globale Entwicklung des Jugendhandballs
Die Ergebnisse dieser Vorrunden verdeutlichen die zunehmende Professionalisierung im internationalen Jugendhandball. Während europäische Teams traditionell dominieren, zeigen Nordafrika und Asien durch gezielte Nachwuchsförderung Fortschritte. Dies erhöht die Qualität der Turniere und stellt sicher, dass der Wettbewerb auf höchstem Niveau stattfindet.
Fazit
Die U17-Weltmeisterschaft 2025 hat bereits in der Vorrunde spannende Begegnungen geliefert. Deutschland und Spanien haben ihre Favoritenrolle eindrucksvoll untermauert, während Tunesien erste Akzente setzt und Puerto Rico und Südkorea gegen die Kräfte der Weltspitze zu kämpfen haben. Taktisches Verständnis, individuelle Klasse und Teamzusammenhalt waren die entscheidenden Faktoren. Die letzten Vorrundenspiele werden zeigen, welche Teams als Favoriten in die K.o.-Phase gehen und möglicherweise die zukünftigen Stars des Welt-Handballs hervorbringen.




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