Deutschland führt Wehrpflicht 2026 wieder ein: Bundeswehr soll auf 300.000 Soldaten wachsen

Berlin, 13. November 2025 – Die Regierungskoalition in Berlin hat sich auf ein neues Wehrdienstmodell geeinigt, das eine umfassende militärische Musterung und die Option einer Wehrpflicht bei Bedarf vorsieht. Ziel ist es, die Personalstärke der Bundeswehr deutlich zu erhöhen und die Einsatzbereitschaft zu verbessern.

Bundestag kann Wehrpflicht aktivieren

Nach dem neuen Konzept erhält der Bundestag die Befugnis, eine temporäre Wehrpflicht einzuführen, wenn die Zahl der Freiwilligen nicht ausreicht, um den Bedarf der Streitkräfte zu decken. Das soll jedoch nur im Ausnahmefall geschehen – etwa bei Personalmangel oder im Verteidigungsfall.

Neuer Status für Rekruten

Freiwillige Wehrdienstleistende sollen künftig zunächst einen zwölfmonatigen Dienst absolvieren, bevor sie den Status eines „Soldaten auf Zeit“ erhalten. Damit reagiert die Regierung auf Bedenken über zu hohe Einstiegshürden und bürokratische Belastungen.

Ziel: 200.000 aktive Soldaten plus Reserve

Angesichts der veränderten Sicherheitslage durch den Ukraine-Krieg will die Bundesregierung die Zahl der aktiven Soldaten auf rund 200.000 erhöhen. Zusätzlich soll eine Reserve von 100.000 Kräften aufgebaut werden, die über das neue Wehrdienstmodell rekrutiert werden können.

Politische Debatte und Zeitplan

Der Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) strebt an, das Gesetz Anfang 2026 in Kraft treten zu lassen. Während CDU/CSU auf eine verpflichtende Lösung drängen, betont die SPD weiterhin den freiwilligen Charakter des Dienstes, wo immer möglich.

Wehrpflicht bleibt im Grundgesetz

Die allgemeine Wehrpflicht wurde 2011 ausgesetzt, ist aber weiterhin im Grundgesetz verankert. Eine einfache Mehrheit im Bundestag würde reichen, um sie wieder zu aktivieren. Aktuell wird in Berlin auch über eine mögliche Öffnung für Frauen diskutiert, allerdings fehlt dafür die nötige parlamentarische Mehrheit.

Mit dieser Reform reagiert die Bundesregierung auf die sicherheitspolitischen Herausforderungen in Europa und auf die neuen Anforderungen innerhalb der NATO.

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