Kyjiw – Inmitten der eskalierenden Kämpfe im Osten der Ukraine verbreitete sich in den vergangenen Tagen ein Video rasant in den sozialen Netzwerken: Ein Soldat weint an der Frontlinie und sagt verzweifelt: „Ich will nicht sterben.“ Das Video, das angeblich einen jungen ukrainischen Rekruten in den heftigen Gefechten gegen russische Truppen zeigt, wurde millionenfach angesehen und emotional kommentiert – von Nutzern, die zwischen Mitgefühl, Empörung und politischer Deutung schwankten. Während auf Plattformen wie Instagram und Telegram die Szene als Sinnbild für die Erschöpfung der ukrainischen Armee dargestellt wurde, stellten andere Beobachter schnell die Authentizität des Materials infrage. Besonders in einer Phase, in der Moskau und Kyjiw widersprüchliche Berichte über den Verlauf der Kämpfe – etwa rund um Kupjansk oder Pokrowsk – verbreiten, gewinnt die Überprüfung digitaler Inhalte neue Bedeutung. Ein genauer Faktencheck von „rundumnews Verify“ ergab, dass das Video nicht echt ist, sondern mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt wurde. Der Clip stammt ursprünglich von einem TikTok-Konto namens fantomoko, das für seine KI-generierten Kurzfilme bekannt ist. Dort erscheinen regelmäßig digital erzeugte Szenen von angeblichen Soldaten in emotionalen Momenten, die jedoch rein fiktiv sind. Das Konto wurde kurz nach der viralen Verbreitung gelöscht, was die Spekulationen weiter anheizte. Weitere Recherchen ergaben, dass das Gesicht des vermeintlichen Soldaten in Wahrheit zu einem Nutzer mit dem Namen kussia8814 gehört – einem TikToker, der normalerweise humorvolle Alltagsvideos teilt und keinerlei Verbindung zum Militär hat. Offenbar wurde sein Gesicht mithilfe von Deepfake-Technologie in das Video integriert. Der Fall zeigt exemplarisch, wie schnell KI-generierte Inhalte in Konfliktzonen für Propaganda oder emotionale Manipulation eingesetzt werden können. In einer Zeit, in der sich die militärische Lage in der Ostukraine weiter zuspitzt und beide Seiten versuchen, die öffentliche Meinung zu beeinflussen, wird der Umgang mit Falschinformationen zur zentralen Herausforderung. Experten warnen seit Monaten davor, dass KI-gestützte Desinformation das Vertrauen in Medienberichte und humanitäre Zeugnisse untergräbt. Während Russland in Gebieten wie Pokrowsk militärisch vorrückt und ukrainische Einheiten versuchen, die Front zu stabilisieren, eskaliert zugleich der Informationskrieg im digitalen Raum. Der emotionale Gehalt des Videos verstärkte seine Wirkung, obwohl es inhaltlich frei erfunden war – ein Paradebeispiel für den Einfluss moderner Technologie auf die Wahrnehmung realer Konflikte. Die Untersuchung unterstreicht, wie essenziell Medienkompetenz und faktenbasierte Recherche bleiben, um Manipulation zu erkennen. Bevor Nutzer dramatische Clips aus dem Krieg teilen, sollten sie immer die Quelle prüfen – denn in einer Welt, in der Maschinen Emotionen erzeugen können, verschwimmt die Grenze zwischen Realität und Inszenierung zunehmend. meghalni a fegyvergyárak profitjáért… pic.twitter.com/glkab6UG3M — MALDOROR (@MaldororArt) November 3, 2025 Backlinks:
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Russische Truppen rücken auf Pokrowsk vor – aktuelle Lageanalyse
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