Drohnenkrieg 2025 – Ukraine intensiviert Angriffe auf russische Energieanlagen

Massive Eskalation laut „The Economist“

Laut einem neuen Bericht des britischen Magazins The Economist hat sich die Intensität der ukrainischen Drohnenangriffe auf die russische Energieinfrastruktur im Jahr 2025 erheblich erhöht.
Während im Sommer nur wenige Angriffe pro Woche gemeldet wurden, verzeichnet Russland nun täglich vier bis fünf Attacken, wobei Experten davon ausgehen, dass diese Frequenz bald weiter ansteigen könnte.

Seit August hat die Ukraine eine koordinierte Kampagne gestartet, die gezielt Raffinerien, Pumpstationen und Verladeterminals entlang tausender Kilometer innerhalb Russlands ins Visier nimmt – von Noworossijsk am Schwarzen Meer bis zu Raffinerien in Baschkortostan über 1300 Kilometer entfernt.

Gezielte Schläge auf Russlands Energieherz

Die Angriffe konzentrieren sich insbesondere auf Raffinerien, die als Schlüssel zur russischen Kriegsfinanzierung gelten.
Nach Angaben von Rundum News – Drohnen über Europa 2025 ist der Einsatz von unbemannten Flugkörpern zu einem entscheidenden Faktor im modernen Krieg geworden.

Ein besonders schwerer Angriff traf Anfang Oktober eine große Raffinerie in Jaroslawl, die russische Behörden zunächst als „technischen Unfall“ herunterspielten.
Doch Satellitenbilder und Zeugenaussagen deuteten klar auf einen präzisen Drohneneinschlag hin.

Ökonomische Auswirkungen und Energiekrise in Russland

Laut Daten, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegen, sind etwa 17 % der russischen Raffineriekapazität seit Ende August vorübergehend außer Betrieb.
Andere Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 40 % der Raffinerien in irgendeiner Form betroffen sind – mit potenziellen Ausfällen von mehr als 1 Million Barrel Öl pro Tag.

Die wirtschaftlichen Folgen sind bereits spürbar: Die Diesel-Exporte Russlands sind um etwa 30 % im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen,
die Großhandelspreise für Treibstoffe stiegen stark an und vielerorts – von Wladiwostok bis Moskau – bildeten sich kilometerlange Schlangen vor Tankstellen.

Einige Regionen führten sogar Rationierungen ein, während die Regierung unter Premierminister Alexander Nowak ein teilweises Exportverbot für Diesel verlängerte, um die Versorgung im Inland zu stabilisieren.

Ukrainische Technologie: Präzision statt Masse

Nach Informationen der Economist-Analyse werden die meisten tiefen Angriffe von ukrainischen Drohnenmodellen vom Typ Fire Point 1 durchgeführt –
sie machen etwa 60 % der Einsätze aus, besitzen eine Reichweite von bis zu 1500 Kilometern und kosten rund 55 000 US-Dollar pro Stück.

Darüber hinaus setzt die Ukraine auch schwerere und weiterreichende Modelle wie die Liuti-Drohne ein (Reichweite 2000 km)
sowie den neu entwickelten Cruise-Flamingo 5 mit über 3000 Kilometern Reichweite und einer Sprengladung von rund 1150 Kilogramm.

Diese Systeme verändern das strategische Gleichgewicht erheblich, da sie tief in russisches Territorium eindringen und die Verteidigungssysteme an ihre Grenzen bringen.

Russlands Verteidigung kämpft mit Überlastung

Das russische Verteidigungsministerium gab am Montag bekannt, dass in der Nacht zum 6. Oktober insgesamt 251 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört wurden –
ein Rekord seit Beginn der Invasion vor über drei Jahren.

Besonders betroffen waren die Regionen Krim, Kursk und Belgorod, wo laut Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow auch die Stromversorgung stark beeinträchtigt wurde.
Insgesamt waren über 34 000 Haushalte zeitweise ohne Strom.

Gladkow erklärte, dass Notfallteams den Großteil der Versorgung inzwischen wiederhergestellt hätten, aber rund 5400 Haushalte in 24 Dörfern noch ohne Elektrizität seien.

Russlands Dilemma: Zu viele Ziele, zu wenig Schutz

Militärexperten betonen, dass Russland derzeit mit einer strukturellen Überlastung seiner Luftverteidigung konfrontiert ist.
Die Fläche des Landes, die Vielzahl strategischer Ziele und die Abnutzung der Verteidigungssysteme nach Jahren des Krieges machen es nahezu unmöglich, alle kritischen Punkte zu schützen.

Laut der Analyse von Rundum News zur geopolitischen Stimmung in Europa
trägt diese neue Dynamik zur allgemeinen Unsicherheit und militärischen Nervosität auf dem Kontinent bei.

Das strategische Ziel: Russland finanziell schwächen

Die ukrainische Strategie zielt laut Analysten darauf ab, Russland wirtschaftlich zu destabilisieren,
indem hochprofitable Energieexporte – insbesondere Diesel und verarbeitete Produkte – lahmgelegt werden.
Dies untergräbt langfristig Moskaus Fähigkeit, den Krieg zu finanzieren.

Ein westlicher Militäranalyst formulierte es so: „Der wahre Krieg findet nicht mehr nur an der Front statt,
sondern in den Energieanlagen, Raffinerien und Häfen Russlands.“

Ein Wendepunkt im Krieg

Die Economist schließt ihren Bericht mit der Feststellung, dass die ukrainische Kampagne einen neuen Wendepunkt markiert.
Russland hat zunehmend Schwierigkeiten, die ständigen Angriffe abzuwehren, während die Ukraine keine Anzeichen zeigt, ihr Tempo zu verlangsamen.

Je länger diese Eskalation anhält, desto wahrscheinlicher wird ein nachhaltiger wirtschaftlicher Druck auf den Kreml,
der möglicherweise tiefgreifende politische Folgen nach sich ziehen könnte.


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