Hamas akzeptiert Trumps Friedensplan – Politische Wende im Gaza-Krieg?

In einer überraschenden Erklärung hat die palästinensische Bewegung Hamas ihre Zustimmung signalisiert, alle israelischen Gefangenen – Soldaten und Offiziere – gemäß den Bedingungen des Friedensplans von Präsident Donald Trump freizulassen. Die Organisation zeigte sich bereit, über Vermittler in sofortige Verhandlungen einzutreten, um die Details dieses Vorschlags zu besprechen.

Trump begrüßt den Schritt der Hamas

Der ehemalige US-Präsident reagierte umgehend über seine Plattform Truth Social auf die Ankündigung der Hamas. Trump schrieb: „Ich glaube, sie sind bereit für einen dauerhaften Frieden. Israel sollte die Bombardierungen sofort einstellen, damit wir die Geiseln sicher befreien können.“

Diese Aussage löste international Diskussionen aus – sowohl über die Ernsthaftigkeit der Initiative als auch über die möglichen politischen Folgen für die Region.

Trumps Plan – Zwischen Hoffnung und Vorwürfen

Der Trump-Plan für Gaza sah die Beendigung der Feindseligkeiten, das Verbot einer Zwangsvertreibung der Bevölkerung sowie den schrittweisen Rückzug der israelischen Truppen vor. Er beinhaltete auch die sofortige Freilassung aller Gefangenen innerhalb von 72 Stunden und die Einrichtung einer „internationalen Friedensverwaltung“ unter US-Führung, um den Wiederaufbau des Gazastreifens zu überwachen.

Allerdings enthält der Plan hochumstrittene Elemente – darunter die amerikanische Treuhandschaft über Gaza durch ein sogenanntes „Friedenskomitee“, das unter direkter Leitung von Trump stehen soll. Dieses Gremium würde die Kontrolle über zivile und wirtschaftliche Angelegenheiten übernehmen – ohne Beteiligung der Hamas, der palästinensischen Autonomiebehörde oder anderer nationaler Kräfte.

Hamas antwortet mit politischer Cleverness

Die Reaktion der Hamas wurde von Analysten als strategisch brillant beschrieben. Anstatt den Plan direkt abzulehnen oder zu akzeptieren, präsentierte die Bewegung eine differenzierte Position:

  • Sie lobte die arabischen und islamischen Staaten sowie Trump persönlich für ihre Bemühungen um ein Ende des Krieges.
  • Sie stimmte der Freilassung aller Gefangenen gemäß Trumps Vorschlag zu, unter der Bedingung eines sofortigen Waffenstillstands und der Vermeidung einer erneuten Besatzung Gazas.
  • Sie schlug die Bildung einer unabhängigen palästinensischen Technokratenregierung vor, die Gaza verwalten soll – gestützt durch den arabischen Gipfel in Kairo (März 2025).
  • Fragen der nationalen Rechte und der Zukunft des palästinensischen Staates sollen laut Hamas in einem gesamtpalästinensischen Rahmen entschieden werden, an dem alle Fraktionen teilnehmen.

Mit dieser Antwort gelang es der Hamas, Trump zu umgarnen, ohne ihre politischen Prinzipien zu verraten. Gleichzeitig wurde der Druck auf den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu massiv erhöht, der nun zwischen Washington und der israelischen Öffentlichkeit lavieren muss.

Netanjahu zwischen Schock und Schweigen

Nach Bekanntgabe des Hamas-Statements blieb die israelische Regierung auffällig still. Beobachter vermuten, dass Netanjahu von der Wendung überrascht wurde. Eine mögliche positive Reaktion Trumps stellt ihn vor ein Dilemma: Ein Waffenstillstand könnte als politische Niederlage interpretiert werden, eine Ablehnung dagegen als offene Konfrontation mit Washington.

Insider aus dem israelischen Kabinett berichten, dass Netanjahu nun versucht, Trump davon zu überzeugen, den Waffenstillstand erst nach vollständigen Verhandlungen zuzulassen – ein klassisches Manöver, um Zeit zu gewinnen und den Druck auf Hamas zu erhöhen.

Arabische Staaten im Fokus

Analysten betonen, dass der Erfolg oder Misserfolg des Plans stark von der arabischen Diplomatie abhängen wird. Besonders Ägypten, Katar, die Türkei und Saudi-Arabien spielen Schlüsselrollen. Ihre Aufgabe ist es, den Waffenstillstand zu sichern und eine nachhaltige politische Lösung für Gaza zu fördern.

Die Bildung einer unabhängigen palästinensischen Verwaltung unter internationaler Aufsicht, jedoch ohne fremde Besatzungstruppen, gilt als entscheidender Schritt, um eine langfristige Stabilität zu erreichen.

Globale Reaktionen und geopolitischer Kontext

Der Hamas-Trump-Dialog wird vor dem Hintergrund globaler Spannungen betrachtet. Zeitgleich intensiviert Russland seine Angriffe auf die Ukraine, wie unser Bericht hier zeigt. In Afrika bleibt die Sicherheitslage prekär, insbesondere nach den jüngsten Anschlägen in Mogadischu. Auch in Europa verschärfen populistische Stimmen wie Andrej Babis die politische Polarisierung.

All diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass Gaza Teil einer umfassenderen geopolitischen Dynamik ist, in der regionale und globale Mächte um Einfluss ringen.

Fazit: Politische Falle oder diplomatischer Durchbruch?

Ob der von Trump vorgeschlagene Plan tatsächlich den Frieden bringt oder lediglich eine neue Form der Kontrolle über Gaza darstellt, bleibt abzuwarten. Doch klar ist: Die Hamas hat es geschafft, die politische Bühne zu dominieren und sowohl Netanjahu als auch Trump zu taktischen Reaktionen zu zwingen.

Der Krieg in Gaza ist nicht nur ein militärischer Konflikt, sondern ein diplomatischer Schachzug, in dem jede Bewegung berechnet ist. Der nächste Zug gehört nun Washington – und die Welt schaut genau hin.

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