Trump vermittelt Gaza-Frieden – Waffenstillstand, Gefangenenaustausch und neue Hoffnung für den Nahen Osten
Scharm El-Scheich – Nach jahrelangem Krieg, Tausenden von Toten und einer humanitären Katastrophe im Gazastreifen ist ein historischer Durchbruch erzielt worden. Am frühen Donnerstagmorgen gaben die Vermittler bekannt, dass Israel und die Hamas eine Einigung über die erste Phase des sogenannten Trump-Friedensplans erreicht haben.
Waffenstillstand und erste Maßnahmen
Die Vereinbarung, die in Ägypten unter Vermittlung der USA, Katars und Ägyptens ausgehandelt wurde, sieht einen sofortigen Waffenstillstand vor, dessen genauer Zeitpunkt in den nächsten Stunden bekannt gegeben werden soll. Die erste Phase der Umsetzung umfasst die Freilassung israelischer Geiseln sowie palästinensischer Häftlinge.
Ein hochrangiger Hamas-Funktionär bestätigte gegenüber der französischen Presseagentur AFP, dass die Bewegung bereit sei, „20 israelische Gefangene auf einmal freizulassen“, während Israel über 2000 palästinensische Häftlinge entlassen werde – darunter 250 zu lebenslanger Haft Verurteilte.
Massive Hilfslieferungen und Rückkehr der Vertriebenen
Der Vertrag sieht auch die Einfuhr von mindestens 400 Hilfslastwagen täglich in den Gazastreifen vor. Diese sollen dringend benötigte Lebensmittel, medizinische Güter und Treibstoff liefern. Innerhalb der ersten fünf Tage nach Beginn des Waffenstillstands sollen die Lieferungen schrittweise erhöht werden.
Darüber hinaus ist die Rückkehr der Binnenvertriebenen in den Norden des Gazastreifens vorgesehen – ein wichtiger Schritt zur Wiederherstellung des zivilen Lebens. Die israelischen Streitkräfte sollen sich gemäß den Vereinbarungen „binnen 24 Stunden nach Beginn der Umsetzung“ auf die zuvor festgelegten Linien zurückziehen.
Reaktionen aus Washington, Tel Aviv und Doha
US-Präsident Donald Trump erklärte nach der Bekanntgabe: „Dieser Frieden bedeutet den Beginn eines neuen Zeitalters für den Nahen Osten – stark, dauerhaft und gerecht.“ Der ehemalige Präsident hatte bereits zuvor im deutschen Koalitionsstreit für Stabilität und Führungsstärke in internationalen Fragen plädiert.
In Tel Aviv feierten Hunderte Familien von Geiseln auf dem „Hostages Square“. Sie hielten Porträts ihrer Angehörigen und schwenkten israelische Flaggen, während sie die Nachricht von der Einigung mit Applaus aufnahmen.
Hamas bestätigt Zustimmung zur ersten Phase
Ein palästinensischer Vertreter erklärte, die Vereinbarung sei „von allen Fraktionen gebilligt“ worden. Die Umsetzung der Gefangenenaustausche und der Hilfslieferungen soll innerhalb von 72 Stunden nach Unterzeichnung erfolgen.
Auch der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Majid al-Ansari, betonte, dass „beide Seiten allen Punkten der ersten Phase zugestimmt haben, die einen dauerhaften Waffenstillstand und die Freilassung der Gefangenen garantieren“.
Ungewissheit über die Verwaltung des Gazastreifens
Trotz der Freude über die Einigung bleiben zentrale Fragen offen – insbesondere, wer den Gazastreifen nach dem Krieg verwalten wird. Die internationale Sicherheitslage verschärft die Komplexität dieser Entscheidung, da westliche Staaten auf Stabilität in der Region drängen.
Trumps Friedensplan umfasst 20 Punkte, darunter die Entwaffnung der Hamas und die Bildung einer palästinensischen Technokratenregierung unter internationaler Aufsicht. Diese Punkte sollen in den kommenden Wochen im Rahmen der zweiten Verhandlungsphase diskutiert werden.
Internationale Reaktionen: Zwischen Skepsis und Hoffnung
Die Europäische Union begrüßte das Abkommen, mahnte jedoch zur „Vorsicht vor zu hohen Erwartungen“. Auch Russland und die Türkei lobten den Schritt, forderten aber, dass die humanitäre Lage der Zivilbevölkerung im Zentrum bleiben müsse.
In Deutschland wurde die Nachricht mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Während Bundeskanzler Friedrich Merz das Abkommen als „Zeichen der Hoffnung für die Welt“ bezeichnete, warnte SPD-Vorsitzender Lars Klingbeil vor einer „Überromantisierung“ des Trump-Plans.
Bevölkerung feiert in Gaza und Khan Yunis
In den frühen Morgenstunden versammelten sich Tausende Menschen auf den Straßen von Gaza-Stadt und Khan Yunis. Videos in sozialen Netzwerken zeigen, wie Einwohner feiern, tanzen und „Allahu Akbar“ rufen, während Feuerwerke den Himmel erleuchten.
بعد أكثر من أعوام من الموت والدمار والجوع
يُعلّق الفلسطينيون آمالهم على صمود وقف إطلاق النار.
احتفالاتٌ تعمّ خان يونس مع وصول خبر الإتفاق بإنتهاء الحرب في غزة. pic.twitter.com/fPiAcXcjSp— T I M A (@_tima1515) October 9, 2025
Schritte zur zweiten Phase – Entwaffnung und Verwaltung
Die zweite Phase der Friedensvereinbarung sieht die vollständige Entwaffnung der Hamas und die Einrichtung einer Übergangsregierung vor. Diese Regierung soll aus Fachleuten bestehen, die weder der Hamas noch der Fatah angehören, um Neutralität zu garantieren. Die Kontrolle soll durch einen internationalen Rat erfolgen, der direkt vom US-Präsidenten geleitet wird.
Palästinensische Vertreter äußerten sich jedoch besorgt darüber, dass die Umsetzung „nicht den Willen des palästinensischen Volkes umgehen“ dürfe. Es sei notwendig, „dass jede Lösung demokratisch legitimiert wird“.
Fazit: Hoffnung, Misstrauen und die Frage nach Dauerhaftigkeit
Der Gaza-Frieden markiert einen Wendepunkt im Nahostkonflikt. Nach über zwei Jahren Krieg, mehr als 67.000 Toten und unzähligen Verwundeten hoffen die Menschen auf ein Ende der Gewalt. Dennoch bleibt die Frage offen, ob die Vereinbarung mehr ist als ein taktischer Waffenstillstand.
Donald Trump hat angekündigt, in den kommenden Tagen nach Ägypten zu reisen, um die Unterzeichnung persönlich zu beaufsichtigen. Sollte die Umsetzung gelingen, könnte dies als bedeutendster diplomatischer Erfolg seiner politischen Rückkehr gelten.
Doch der Weg zum dauerhaften Frieden bleibt steinig. Die Region ist geprägt von Misstrauen, politischer Fragmentierung und humanitären Traumata. Beobachter sehen im Gaza-Abkommen einen Hoffnungsschimmer – aber auch den Beginn eines neuen geopolitischen Kapitels.
Quelle: Rundum News, AFP, Reuters, AP, Politico Europe




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