Russland meldet Kontrolle über Kupjansk – Drohnenkrieg eskaliert
Russland hat am Dienstag die vollständige Kontrolle über die strategisch wichtige Stadt
Kupjansk im Nordosten der Ukraine erklärt. Parallel dazu meldeten beide
Kriegsparteien massive Drohnenangriffe, die erneut die angespannte Sicherheitslage
unterstreichen.
Während Moskau von einem militärischen Erfolg spricht, hatte Kiew in den vergangenen Wochen
die Rückeroberung mehrerer Stadtviertel gemeldet. Die widersprüchlichen Angaben zeigen, wie
dynamisch und umkämpft die Lage vor Ort bleibt.
Russische Darstellung: „Alle Stadtteile gesichert“
Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur TASS erklärte der Kommandeur
der russischen Militärgruppe „Sapad“, Leonid Scharow, dass sich Kupjansk vollständig unter
Kontrolle der 6. russischen Armee befinde.
Demnach versuchten ukrainische Einheiten täglich in kleinen Gruppen, in die Stadt
vorzudringen. Diese Vorstöße würden jedoch abgewehrt, sämtliche Stadtteile seien militärisch
gesichert.
Warum Kupjansk strategisch so wichtig ist
Kupjansk gilt als logistischer Knotenpunkt mit zentraler Bedeutung für Eisenbahn- und
Nachschublinien in der Region Charkiw. Bereits im November hatte Moskau die Einnahme der Stadt
verkündet, bevor die Ukraine Gegenerfolge meldete.
Noch vor wenigen Tagen besuchte Präsident Wolodymyr Selenskyj die Front in der
Region und sprach von einem „Durchbruch“ ukrainischer Truppen im Umfeld der Stadt.
Drohnenkrieg erreicht neue Eskalationsstufe
Parallel zu den Bodenkämpfen intensivierten sich die Drohnenangriffe. Das russische
Verteidigungsministerium meldete den Abschuss von 83 ukrainischen Drohnen.
Der Großteil sei über der Region Brjansk abgefangen worden.
Weitere Drohnen wurden über Kaluga, Moskau, der Krim sowie der Region Twer abgeschossen.
Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin bestätigte, dass zwei Drohnen auf dem Weg in Richtung
Hauptstadt neutralisiert worden seien.
Ukraine meldet Erfolge gegen russische Drohnen
Die ukrainische Armee erklärte ihrerseits, 57 russische Drohnen über
verschiedenen Landesteilen zerstört zu haben. Ziel der Angriffe seien militärische Stellungen
und kritische Infrastruktur gewesen.
Zusätzlich teilte der russische Inlandsgeheimdienst FSB mit, eine Sabotageaktion an einem
oberirdischen Abschnitt einer Ölpipeline in der Region Lipezk verhindert zu haben.
Krieg ohne Pause trotz diplomatischer Signale
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 kommt es nahezu täglich zu
Raketen- und Drohnenangriffen. Trotz internationaler Vermittlungsbemühungen – insbesondere
durch die USA – bleibt ein Waffenstillstand in weiter Ferne.
Die Entwicklungen rund um Kupjansk zeigen deutlich, dass sich der Konflikt weiterhin auf
militärischem und technologischen Niveau zuspitzt.
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