Deutschland deckt internationales Betrugsnetzwerk auf – 18 Festnahmen, 300 Mio. Euro Schaden

Die deutschen Behörden haben die Festnahme von 18 Personen aus einem internationalen Netzwerk bekanntgegeben, das zwischen 2016 und 2021 durch Online-Abonnements in gefälschten Webseiten und mit Unterstützung deutscher Zahlungsdienstleister Schäden in Höhe von rund 300 Millionen Euro (ca. 344 Millionen US-Dollar) verursacht haben soll.

Die unter dem Namen „Operation Geldrückgewinnung“ durchgeführte Aktion erfolgte in enger Abstimmung zwischen dem Bundeskriminalamt und der Staatsanwaltschaft Koblenz und richtete sich gegen drei Netzwerke mit Partnern in zehn verschiedenen Ländern.

Staatsanwalt Harald Kross erklärte, dass die Ermittlungen 44 Verdächtige aus Deutschland, Großbritannien, Lettland, den Niederlanden, Dänemark, Österreich, den USA und Kanada umfassten, deren Alter zwischen 32 und 74 Jahren liegt. Insgesamt wurden mehr als 60 Durchsuchungen weltweit durchgeführt, wobei Vermögenswerte im Wert von über 35 Millionen Euro beschlagnahmt wurden – davon 25 Millionen Euro in Deutschland. Die Gesamtschäden belaufen sich laut Ermittlern auf über 300 Millionen Euro.

Wie die Ermittler berichten, nutzten die Verdächtigen Kreditkartendaten von 4,3 Millionen Personen aus 193 Ländern im Zeitraum von 2016 bis 2021. Die Gelder wurden über Abonnements auf gefälschten Webseiten transferiert, die vorgaben, Unterhaltungs- oder Dating-Dienste anzubieten, tatsächlich aber der Betrug und Geldentnahme dienten.

Die Behörden wiesen darauf hin, dass vier führende deutsche Zahlungsdienstleister gehackt wurden, um illegale Zahlungen zu verarbeiten, ohne die Namen der betroffenen Firmen zu nennen. Unterstützt wurden die Ermittlungen durch neun weitere Länder, darunter Großbritannien, Singapur und die USA.

Die Staatsanwaltschaft betont, dass die Untersuchungen sich auf 44 Verdächtige innerhalb Deutschlands und weiterer Länder konzentrieren, darunter Mitglieder des Netzwerks, Mitarbeiter von Zahlungsdienstleistern und Anbieter von Cybercrime- und Geldwäsche-Dienstleistungen.

Aktuelle Umfragen zeigen, dass etwa einer von acht Online-Shoppern in Deutschland in den letzten zwei Jahren Opfer eines gefälschten Online-Shops wurde, so eine Untersuchung von Forsa im Auftrag des Bundesverbands der Verbraucherzentralen. Diese Shops wirken täuschend echt und ziehen Zahlungen für Produkte ein, die niemals beim Kunden ankommen.

Im Rahmen des Deutschen Verbrauchertages in Berlin am Donnerstag sollen Maßnahmen zum besseren Schutz der Verbraucher diskutiert werden. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen fordert, dass große Plattformen wie Google und Meta für die auf ihren Plattformen beworbenen Fake-Shops verantwortlich gemacht werden. Präsidentin Ramona Pop erklärte: „Wer Geld mit Werbung verdient, darf sich nicht der Verantwortung entziehen.“ Sie wies darauf hin, dass die Hälfte der überprüften Fake-Shops Anzeigen auf diesen großen Plattformen geschaltet hatte.

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2 Kommentare

  1. […] Seit September 2025 steht Sinan Selin an der Spitze des Bundesamtes. Er betonte, dass Sicherheit heute eine seltene Ressource sei, die kontinuierlich geschützt und ausgebaut werden müsse. Geplante Reformen zielen darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen Sicherheitsbehörden zu verbessern, technologische Ressourcen auszubauen und die Fähigkeit des BfV zu stärken, hybride Bedrohungen abzuwehren. [Quelle] […]

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