Bundestag beschließt Rekordhaushalt 2026: 108 Milliarden Euro für Verteidigung – höchster Militäretat seit dem Kalten Krieg

Berlin – Der Bundestag hat am Freitag, 29. November 2025, mit 322 zu 252 Stimmen den Bundeshaushalt 2026 beschlossen – mit einem Gesamtvolumen von 524,5 Milliarden Euro und neuen Schulden von fast 180 Milliarden Euro. Der Verteidigungsetat steigt auf 108 Milliarden Euro und ist damit der höchste seit Ende des Kalten Krieges.

Kanzler Friedrich Merz (CDU) setzte dabei erstmals großflächig die Ausnahme von der verfassungsrechtlichen Schuldenbremse durch: Der Großteil der zusätzlichen Rüstungsausgaben sowie ein milliardenschwerer Infrastrukturfonds werden aus der Schuldenbremse herausgerechnet. Insgesamt belaufen sich die Neuverschuldung 2026 damit auf fast 180 Milliarden Euro – der zweithöchste Wert der Nachkriegsgeschichte nach der Corona-Krise.

Merz bricht mit CDU-Tradition und Schuldenbremse

Trotz wirtschaftlicher Stagnation und russischer Bedrohung verstößt Merz damit bewusst gegen jahrzehntelange CDU-Finanzpolitik. Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) warnte bereits vor einer Finanzlücke von über 30 Milliarden Euro ab 2027 und sprach von einem „finanzpolitischen Kraftakt“.

AfD-Fraktionschefin Alice Weidel sprach von einem „Schuldenberg, wie ihn Deutschland noch nie gesehen hat“, Grünen-Haushälterin Lisa Paus kritisierte, dass Milliarden in Rüstung fließen, während bezahlbarer Wohnraum, Schulen und Kitas weiter vernachlässigt würden.

Ukrainische Streitkräfte erhalten Rekordhilfe

Ein Teil der zusätzlichen Verteidigungsmilliarden fließt direkt nach Kiew: 5,11 Milliarden Euro sind allein für Artillerie, Drohnen und gepanzerte Fahrzeuge für die Ukraine vorgesehen – der höchste Einzelbetrag, den Deutschland je für militärische Unterstützung bereitgestellt hat.

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