Koalitionskrise in Berlin – Merz und Klingbeil im Machtkampf um Bürgergeld, Verbrenner-Aus und Zukunft der Regierung
Berlin – Nach stundenlangen Gesprächen im Kanzleramt bleibt der große Durchbruch zwischen Union und SPD aus. Die Spannungen innerhalb der Großen Koalition spitzen sich zu. Streitpunkte wie Bürgergeld-Reform, Verbrenner-Aus und die milliardenschwere Infrastrukturfinanzierung drohen die Handlungsfähigkeit der Regierung ernsthaft zu gefährden.
Ein nächtlicher Krisengipfel ohne Ergebnis
Nach mehr als acht Stunden intensiver Beratungen verließen Kanzler Friedrich Merz (CDU), SPD-Chef Lars Klingbeil und Sozialministerin Bärbel Bas am frühen Donnerstagmorgen das Kanzleramt – ohne konkrete Beschlüsse. Beobachter sprechen von einer „Nacht der Blockaden“, in der alte Konflikte neu aufgebrochen sind. Besonders beim Thema Bürgergeld verhärteten sich die Fronten erneut.
Aus Koalitionskreisen hieß es, Merz habe deutlich gemacht, dass „es so nicht weitergehen kann“. Die Union wolle Ergebnisse sehen – nicht weitere Diskussionen. Für Donnerstagmittag ist ein sogenannter Autogipfel geplant, bei dem die Zukunft der deutschen Autoindustrie und das geplante Verbrenner-Aus 2035 im Mittelpunkt stehen.
Bürgergeld-Streit als Symbol der Vertrauenskrise
Der zentrale Konflikt zwischen Union und SPD entzündet sich erneut am Bürgergeld. Während die SPD soziale Härten abfedern will, fordert die Union härtere Sanktionen und eine Rückkehr zu mehr Kontrolle. Merz pocht darauf, dass „Leistung sich wieder lohnen muss“. SPD-Ministerin Bärbel Bas will hingegen verhindern, dass Bedürftige „zu Unrecht stigmatisiert“ werden.
Ein hochrangiger Unionspolitiker beschrieb die Atmosphäre im Gespräch mit Rundum News als „vergiftet“. Die SPD habe mehrfach Zusagen widerrufen und verzögere die Reform. Innerhalb der Union wächst der Unmut – einige Parteiflügel fordern bereits ein Ende des Koalitionsbündnisses, sollte keine Einigung erzielt werden.
Verbrenner-Aus: Symbol einer gespaltenen Regierung
Auch beim Thema Verbrenner-Aus ist keine Lösung in Sicht. Die SPD will am geplanten EU-weiten Ausstieg 2035 festhalten, während die CDU auf eine Revision drängt. Lars Klingbeil forderte in letzter Minute Arbeitsplatzgarantien der Autoindustrie – was in den Reihen der Union als „Blockadepolitik“ bezeichnet wurde.
Am Rande der Sitzung wurde bekannt, dass Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) bereits eine Initiative für einen neuen Energie- und Mobilitätskompromiss vorbereitet. Dieser könnte Plug-in-Hybride von der Regelung ausnehmen – ein Schritt, der innerhalb der SPD auf Widerstand stößt.
Infrastruktur und Finanzlücke: Milliardenfrage ungelöst
Der Streit über die Finanzierung von Straßen-, Schienen- und Brückenprojekten bleibt ebenso ungelöst. Das Verkehrsministerium warnte vor einem massiven Finanzierungsloch bis 2029. Besonders umstritten ist der Ausbau der A8 (Albaufstieg) in Baden-Württemberg, den die Union als Symbolprojekt bezeichnet.
Merz betonte, dass es „keine Schulden ohne sichtbare Ergebnisse“ geben dürfe. SPD-Vertreter pochen hingegen auf Investitionen in Bahn und nachhaltige Mobilität. Diese Differenz spiegelt den grundlegenden Richtungsstreit der Großen Koalition wider: Modernisierung versus Haushaltsdisziplin.
Politische Analyse: Eine Koalition am Rand des Bruchs
Die derzeitige Lage erinnert Beobachter an frühere Krisen der Großen Koalition. Doch diesmal steht mehr auf dem Spiel: das politische Überleben von Merz’ Kanzlerschaft und die Glaubwürdigkeit der SPD als sozialer Stabilitätsfaktor. Die AfD profitiert laut aktuellen Umfragen deutlich von der Regierungsunsicherheit.
Politikanalystin Sabine Krüger erklärte gegenüber Rundum News: „Wenn Union und SPD keine gemeinsame Linie finden, wird das Vertrauen in die Regierung weiter erodieren. Besonders das Bürgergeld ist ein emotionales Symbolthema – es entscheidet über das soziale Gesicht der Republik.“
Vertrauensverlust und politische Risiken
Innerhalb der CDU-Fraktion wächst der Druck auf Merz, klare Kante zu zeigen. Mehrere Abgeordnete fordern eine Neuaufstellung der Koalition oder gar Neuwahlen. In SPD-Kreisen herrscht Nervosität – Bas und Klingbeil bemühen sich um Einigkeit, doch die internen Spannungen bleiben hoch.
Viele erinnern sich an frühere Brüche deutscher Regierungsbündnisse. Sollte die Krise eskalieren, könnte Merz zu drastischen Mitteln greifen – etwa einem Vertrauensvotum im Bundestag. Das wäre ein riskanter Schritt mit ungewissem Ausgang.
Historischer Kontext und internationale Bedeutung
Die politische Instabilität in Deutschland fällt in eine Phase globaler Unsicherheit. Nach dem jüngsten Friedensabkommen von Scharm El-Scheich, das von Donald Trump vermittelt wurde, schaut auch die internationale Presse nach Berlin. Deutschland soll als Stabilitätsanker Europas fungieren – doch derzeit droht die Regierung im eigenen Land zu scheitern.
Auch innenpolitische Themen wie der Bombenfund in Essen zeigen, wie eng Politik, Sicherheit und Vertrauen miteinander verflochten sind. Krisenmanagement wird zunehmend zum Prüfstein politischer Glaubwürdigkeit.
Ausblick: Entscheidung bis Mitte Oktober
Insider berichten, dass Kanzler Merz seine Minister ultimativ auf Mitte Oktober festgelegt hat. Bis dahin müssen zentrale Reformen beschlossen sein – sonst drohen Rücktritte. Der Satz, den Merz angeblich hinter verschlossenen Türen gesagt hat, kursiert bereits in Berlin: „Am 15. Oktober ist Weihnachten – sonst ist alles vorbei.“
Ob die Große Koalition diesen politischen Stresstest übersteht, bleibt offen. Sicher ist nur: Die kommenden Wochen werden über die Zukunft der deutschen Politik entscheiden – und darüber, ob Friedrich Merz als Kanzler bestehen kann.
Quelle: Rundum News, Reuters, Bild, dpa, Politico Europe




[…] Nahen Osten – stark, dauerhaft und gerecht.“ Der ehemalige Präsident hatte bereits zuvor im deutschen Koalitionsstreit für Stabilität und Führungsstärke in internationalen Fragen […]
[…] Alter Backlink 1 […]