Geheimnisvolle Drohnen über Belgien und Deutschland – NATO reagiert besorgt

Brüssel/Bremen – In einer zunehmend angespannten europäischen Sicherheitslage sorgen mehrere Drohnen-Sichtungen über militärischen Anlagen in Belgien und Deutschland für Aufsehen. Während über der belgischen NATO-Basis Kleine Brogel gleich vier Drohnen gesichtet wurden, musste der Flughafen Bremen am Sonntagabend seinen Betrieb vorübergehend einstellen.

Vier Drohnen über belgischer NATO-Basis entdeckt

Wie die belgische Nachrichtenagentur Belga berichtete, wurden die Drohnen am Sonntagabend über der Luftwaffenbasis Kleine Brogel gesichtet – einer Einrichtung, die von den Streitkräften des NATO-Bündnisses genutzt wird. Der örtliche Bürgermeister Steven Matheï bestätigte die Vorfälle und sprach von einem ernstzunehmenden Sicherheitsrisiko.

Eine Polizeihubschrauber-Einheit verfolgte die Flugobjekte, verlor sie jedoch nach mehreren Kilometern Richtung Norden – mutmaßlich in Richtung niederländisches Hoheitsgebiet. Der belgische Verteidigungsminister Theo Francken erklärte, dass ähnliche Vorfälle bereits in der Nacht zuvor beobachtet wurden. „Die Drohnen waren groß und flogen auf einer bemerkenswert hohen Höhe – das war keine einfache Flugstunde, sondern ein gezielter Auftrag“, sagte Francken auf X (ehemals Twitter).

Erhöhte Alarmstufe in NATO-Kreisen

Nach Angaben des Ministers habe das Störsystem der Basis nicht funktioniert, wodurch die unbemannte Aktivität ungehindert blieb. Das Verteidigungsministerium kündigte eine Sicherheitsüberprüfung und Gespräche mit der Polizei an, um die Verantwortlichen zu ermitteln und die technische Sicherheit der militärischen Anlagen zu verbessern.

Die Basis Kleine Brogel in der belgischen Region Flandern hatte erst im Oktober an einer groß angelegten NATO-Übung teilgenommen, die den Einsatz nuklearer Abschreckungswaffen simulierte. Medienberichten zufolge lagern auf der Basis amerikanische Atomwaffen – ein Faktor, der den jüngsten Vorfall besonders sensibel macht.

Drohnen-Alarm legt Bremer Flughafen lahm

Zur gleichen Zeit meldeten die Behörden im norddeutschen Bremen den Abbruch des Flugbetriebs, nachdem ein unbekanntes Flugobjekt in der Nähe des Flughafens gesichtet wurde. Nach etwa einer Stunde konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden, doch über die Anzahl betroffener Flüge ist bislang wenig bekannt.

In den vergangenen Wochen waren ähnliche Zwischenfälle auf mehreren deutschen Flughäfen zu verzeichnen, darunter Berlin und München. Der Betrieb wurde dort jeweils für Stunden eingestellt, nachdem Drohnen unbekannter Herkunft in sensiblen Lufträumen gesichtet wurden.

Deutsche Sicherheitsbehörden warnen

Die Bundespolizei und das Bundesverteidigungsministerium sehen in den jüngsten Vorfällen eine ernste Herausforderung. Hinter den wiederholten Überflügen könnten nach Ansicht von Experten gezielte Stör- oder Spionageaktionen stecken – möglicherweise mit Bezug zu Russland. Berlin gilt als einer der aktivsten Unterstützer der Ukraine, was die Bundesrepublik zunehmend ins Visier gegnerischer Geheimdienste bringen könnte.

Europa unter Drohnen-Druck

In den letzten Monaten berichteten mehrere EU-Staaten über ähnliche mysteriöse Drohnenbewegungen über militärischen Stützpunkten, Industrieanlagen und Energieinfrastruktur. Diese Ereignisse verstärken die Sorgen über die Verwundbarkeit Europas gegenüber modernen Überwachungstechnologien und unkonventionellen Bedrohungen.

Auch in Belgien hatte es bereits im vergangenen Jahr Drohnenüberflüge über Kernkraftwerken gegeben. Damals konnten die Täter nicht ermittelt werden. Nun wächst der Druck auf die Regierungen, einheitliche Sicherheitsrichtlinien für unbemannte Flugobjekte in der gesamten EU zu schaffen.

Neue Sicherheitsstrategie gefordert

Politische Stimmen fordern nach den jüngsten Vorfällen eine verstärkte Luftüberwachung und einheitliche EU-weite Protokolle gegen Drohnenattacken. Laut Analysten könnte die NATO selbst künftig eine aktivere Rolle bei der Luftraumüberwachung innerhalb Europas übernehmen müssen, um auf hybride Bedrohungen reagieren zu können.

Fazit: Europäische Sicherheit im Schatten unbemannter Bedrohungen

Die gleichzeitigen Drohnensichtungen in Belgien und Deutschland sind mehr als nur ein technischer Zwischenfall. Sie verdeutlichen, wie hybride Konfliktformen zunehmend das europäische Sicherheitsgefüge herausfordern. Während Brüssel und Berlin versuchen, Ruhe zu bewahren, ist klar: Die Zeit improvisierter Reaktionen ist vorbei – Europa steht vor einer neuen Ära der Luftsicherheits- und Spionageabwehr.

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