Deutschland und Golfstaaten einig über Sicherheit im Roten Meer – Huthi-Bedrohung wächst

Der deutsche Außenminister Johann Vadivol hat vor einer wachsenden Bedrohung durch die jemenitischen Huthi-Milizen im Roten Meer gewarnt. Diese stellten nicht nur eine Gefahr für Israel dar, sondern auch für den globalen Handel und die Stabilität der Region.

Berlin und die Golfstaaten im Schulterschluss

Während seines Aufenthalts in Kuwait erklärte Vadivol, dass Deutschland und die Golfstaaten ein gemeinsames Verständnis über die Sicherung der maritimen Handelsrouten entwickelt hätten. Laut dem Minister habe sich die Bedrohungslage seit Ende 2023 verschärft, insbesondere durch Drohnen- und Raketenangriffe der Huthis auf Handelsschiffe und Öltanker.

„Zum ersten Mal seit zwei Jahren gibt es konkrete Fortschritte in den Verhandlungen über ein Ende des Gaza-Krieges“, sagte Vadivol im Gespräch mit dem deutschen Sender ARD. „Es geht nicht nur um einen Waffenstillstand, sondern um eine politische Lösung, die langfristig Bestand haben kann.“

Iran als strategischer Drahtzieher

Vadivol betonte, dass Iran eine zentrale Rolle in der Unterstützung der Huthi-Bewegung spiele und damit gezielt Instabilität in der Region fördere. Diese Einschätzung teilten auch mehrere Golfstaaten bei dem Ministertreffen, bei dem Abdullah Al-Yahya, der Außenminister Kuwaits, betonte: „Die regionalen Herausforderungen erfordern gemeinsames Handeln und Verantwortung.“

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EU und Golfstaaten wollen Friedensprozess in Gaza unterstützen

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas lobte die jüngsten deutsch-israelischen Initiativen zur Unterstützung des Gaza-Friedensplans und forderte alle Seiten auf, die humanitäre Lage zu verbessern. Sie betonte, dass „das Ende des Leidens in Gaza eine absolute Priorität für Europa bleibt“.

Vadivol plant nach Abschluss der Gespräche in Kuwait weitere Besuche in Israel und Ägypten, um die Umsetzung der von Präsident Donald Trump vorgeschlagenen Friedensinitiative voranzutreiben. Ziel ist ein dauerhaftes Waffenstillstandsabkommen und die Wiederaufnahme humanitärer Hilfe in Gaza.

Analyse: Deutschlands Rolle im Nahen Osten

Deutschland positioniert sich zunehmend als Vermittler zwischen Europa, den Golfstaaten und Israel. Die Entscheidung Berlins, Waffenlieferungen mit Bezug zu Gaza einzuschränken, wird international als Versuch gewertet, humanitäre Verantwortung mit politischem Realismus zu verbinden.

Gleichzeitig sieht sich Deutschland – wie schon in der Ukraine-Krise – als Akteur, der Frieden durch Diplomatie und Stabilität durch Partnerschaft erreichen will. Diese Haltung spiegelt sich sowohl in der Unterstützung für den Gaza-Plan als auch im gemeinsamen Engagement gegen Huthi-Angriffe wider.

Fazit

Mit der neuen diplomatischen Offensive im Nahen Osten versucht Deutschland, sowohl seine Verantwortung als EU-Führungsnation wahrzunehmen als auch die wachsenden Gefahren für den Welthandel zu bekämpfen. Die Gespräche in Kuwait und die wachsende Einigkeit mit den Golfstaaten markieren einen wichtigen Schritt hin zu mehr regionaler Stabilität.

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