Europa stärkt Kiew – Zelenskyj lehnt territoriale Zugeständnisse strikt ab
Mit deutlichen Worten und sichtbarer Geschlossenheit haben sich führende europäische Staats- und Regierungschefs am Montag hinter die Ukraine gestellt. Trotz wachsender Diskussionen rund um den neuen amerikanischen Friedensvorschlag bekräftigten sie ihre Unterstützung für Kiew – während Präsident Wolodymyr Zelenskyj jegliche Abgabe von Staatsgebiet an Russland kategorisch ausschloss.
Intensive Gespräche in London – Misstrauen gegenüber Teilen des US-Plans
Der britische Premierminister Keir Starmer, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz empfingen Zelenskyj zu einem rund zweistündigen Treffen in der Downing Street. Hintergrund ist der jüngste Vorstoß des US-Präsidenten Donald Trump, der einen neuen Friedensplan angekündigt hatte – dessen Details jedoch weiterhin geheim bleiben.
Bereits zu Beginn des Treffens äußerte Merz „Zweifel“ an einzelnen Elementen der amerikanischen Dokumente. Auch Macron betonte, die „zentrale Aufgabe“ bestehe darin, europäische, ukrainische und amerikanische Positionen enger zusammenzuführen. Europa arbeite parallel an langfristigen Sicherheitsgarantien und Programmen zum Wiederaufbau der Ukraine. (Mehr Hintergründe: Merz in Jerusalem)
Zelenskyj: „Kein Zentimeter ukrainisches Territorium darf abgegeben werden“
Zelenskyj trat in London mit einer klaren Botschaft auf: „Territoriale Zugeständnisse an Russland sind weder rechtlich noch moralisch akzeptabel.“ Er bestätigte, dass europäische und ukrainische Sicherheitsberater an einer überarbeiteten Fassung des Friedensvorschlags arbeiten, die bereits morgen nach Washington geschickt werden soll.
Besonders wichtig seien rechtsverbindliche US-Sicherheitsgarantien, die vom Kongress bestätigt würden. Zelenskyj deutete zudem an, dass einige europäische Regierungen Zweifel über die Führungsrolle Washingtons im Friedensprozess hegten – betonte jedoch gleichzeitig: „Die USA bleiben ein starker Partner, und Präsident Trump meint es ernst mit der Beendigung des Krieges.“
800 Millionen Dollar für neue US-Waffenprogramme
Zelenskyj erklärte, dass die Ukraine allein in diesem Jahr rund 800 Millionen Dollar benötige, um amerikanische Waffensysteme im Rahmen neuer Programme zu erwerben. Zudem berichtete er von unbekannten Drohnen, die in der Nähe seiner Maschine gesichtet wurden, als er nach Irland unterwegs war.
Nach London führt seine Reise weiter nach Brüssel, wo Gespräche mit führenden NATO- und EU-Vertretern auf der Agenda stehen. Parallel dazu setzen diplomatische Teams ihre Arbeit fort – sowohl in Europa als auch in den USA.
Territoriale Fragen bleiben das größte Hindernis
Nach Angaben eines hochrangigen ukrainischen Beamten stellt die Territorialfrage weiterhin den schwierigsten Punkt bei jedem möglichen Friedensabkommen dar. Moskau fordert den Rückzug der ukrainischen Truppen aus Regionen, die Russland teilweise kontrolliert, insbesondere in der Donbass-Region – Forderungen, die Kiew seit Jahren konsequent zurückweist.
Auch die mögliche Nutzung eingefrorener russischer Vermögenswerte in Europa zur Finanzierung der Ukraine stand auf der Londoner Agenda. Ein britischer Regierungsbeamter äußerte sich optimistisch, dass „bald Fortschritte erzielt werden“ könnten – möglicherweise bereits beim EU-Gipfel am 18. und 19. Dezember.
Weitere europäische Initiativen: Serbien bietet Friedensgespräche an
Washington, London und Brüssel: Die Diplomatie läuft auf Hochtouren
Die britische Außenministerin Yvette Cooper wird in Kürze nach Washington reisen, um sich mit dem US-Außenminister Marco Rubio zu treffen. Ziel ist es, die internationalen Anstrengungen zur Beendigung des seit Februar 2022 anhaltenden russischen Angriffskrieges zu bündeln.
Zelenskyj bestätigte zudem ein „substanzielles und konstruktives“ Telefonat mit den US-Unterhändlern Steve Witkoff und Jared Kushner, die zuletzt dreitägige Gespräche in Florida geführt hatten.
Lesen Sie passend dazu: Deutschland stärkt die Bundeswehr




[…] Zelenskyj in Europa: Neue Dynamik in den Friedensgesprächen […]