Nord Stream-Attentäter in U-Haft: Ukrainischer Taucher aus Italien nach Deutschland überstellt
Karlsruhe – Der Haupttatverdächtige im Fall der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines ist in Deutschland. Der ukrainische Berufstaucher Serhij K. wurde heute, Freitag, 28. November 2025, aus Italien ausgeliefert und sofort vom Bundesgerichtshof in Karlsruhe in Untersuchungshaft genommen.
Eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft bestätigte, dass ein Ermittlungsrichter des BGH den Haftbefehl vollzogen hat. Wegen deutscher Datenschutzvorschriften wird der vollständige Name des 44-Jährigen nicht genannt.
Von Rostock aus mit falschen Papieren zum Tatort
Dem Mann wird vorgeworfen, gemeinsam mit Komplizen im September 2022 vom Hafen Rostock aus mit dem gecharterten Segelyacht „Andromeda“ in die Ostsee ausgelaufen zu sein, um dort gezielt drei der vier Stränge von Nord Stream 1 und Nord Stream 2 zu sprengen. Die Explosionen vor der dänischen Insel Bornholm machten beide Leitungen dauerhaft unbrauchbar – bis heute wurde niemand rechtskräftig verurteilt.
Serhij K. wurde bereits im August in der italienischen Region Rimini aufgrund eines europäischen Haftbefehls festgenommen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der deutschen Dokumentation und einem zunächst abgelehnten Auslieferungsgesuch gab das italienische Kassationsgericht vergangene Woche grünes Licht. Polen hatte im Oktober einen zweiten ukrainischen Verdächtigen nicht ausgeliefert.
Die Ermittlungen der Bundesanwaltschaft laufen seit 2022 auf Hochtouren. Ob weitere Festnahmen bevorstehen, wollte die Behörde nicht kommentieren.
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