Deutschland präsentiert erste Weltraumverteidigungsstrategie
Die deutsche Bundesregierung hat am Mittwoch ihre erste Strategie zur Weltraumverteidigung vorgestellt. Ziel ist es, die europäische Präsenz im Weltraum zu stärken und Satelliten vor zunehmenden militärischen Spannungen mit Russland und China zu schützen.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius: „Wir müssen über Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeiten im Weltraum verfügen und diese weiterentwickeln.“
Forschungsministerin Dorothee Bar ergänzte: „Wir dürfen nicht naiv sein und uns nur auf die Beobachtung dessen verlassen, was China oder die USA im Bereich Weltraumabwehr tun.“
Wie bereits im September angekündigt, wird die Bundeswehr bis 2030 rund 35 Milliarden Euro in diese Strategie investieren. Die Strategie wurde in Zusammenarbeit mit dem Außenministerium sowie dem Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt entwickelt.
Pistorius betonte, dass die USA, China und Russland im Weltraum sehr aktiv seien. Deutschland müsse in der Lage sein, sich zu verteidigen und seine Satelliten vor Angriffen zu schützen, die ganze Länder lahmlegen könnten. Als Beispiel nannte er einen Cyberangriff auf Satelliten zu Beginn des Ukraine-Kriegs, der Hunderte Windturbinen in Deutschland außer Betrieb setzte.
Satellitensysteme bilden das Rückgrat der deutschen zivilen Weltraumstrategie: Kommunikation, GPS-Navigation, Banküberweisungen und Wettervorhersagen sind davon abhängig.
Im Rahmen der europäischen Aufrüstung erklärte Pistorius, dass militärische Operationen ohne verlässliche Satellitendaten heute undenkbar seien. Zugleich betonte er: „Wir verfolgen keinen aggressiven Kurs im Weltraum, wir werden nicht angreifen und auch in Zukunft keine Angriffe auf Satelliten anderer Staaten zulassen.“
Berlin strebt einen „friedlichen, nachhaltigen und geordneten“ Einsatz des Weltraums an, um ein Wettrüsten zu verhindern.
Darüber hinaus rief Pistorius zu verstärkter Zusammenarbeit mit Europa, der NATO und den USA auf, damit Deutschland nicht allein gegenüber Russland und China steht. Dies umfasst unter anderem gemeinsame Startkapazitäten und internationale Raumfahrtprogramme.
Deutschland und die EU wollen zudem die regulierenden Rahmenbedingungen für den europäischen Weltraumsektor unter den 27 Mitgliedstaaten vereinheitlichen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
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