Der Direktor des Gesundheitsministeriums in Gaza, Dr. Munir Al-Barsh, erklärte, dass Verletzte in Gaza nicht nur durch die Schüsse der Besatzung getötet werden, sondern zunehmend auch durch antibiotikaresistente Mikroben. Infolgedessen bleibt den Ärzten oft nur noch die Möglichkeit, Gliedmaßen zu amputieren, um das Leben der Patienten zu retten.
Dr. Al-Barsh äußerte gegenüber Al Jazeera sein Bedauern über die Situation, in der Ärzte gezwungen sind, Patienten Amputationen zu unterziehen, anstatt ihnen Medikamente oder Antibiotika bereitzustellen, deren Einfuhr die israelische Besatzung in den Gazastreifen blockiert.
Eine humanitäre Krise im Gesundheitswesen
Der Gesundheitsdirektor betonte, dass die Besatzung ihre Kräfte auf die Durchführung einer umfassenden Gesundheitszerstörung im Gazastreifen konzentriert. Das Auftreten von antibiotikaresistenten Mikroben signalisiert einen kritischen Wendepunkt in der medizinischen Krise, wodurch Ärzte vor der schwierigen Wahl stehen: die infizierte Gliedmaße amputieren oder das Leben des Patienten riskieren.
Opferzahlen und Angriffen
Al-Barsh berichtete, dass die Operation „Gideon-Wagen II“ am 13. August durch die Besatzung 1.891 Todesopfer forderte, darunter 482 Kinder, 174 Frauen und 75 ältere Menschen. Insgesamt entfielen 38 % der Opfer auf Frauen, Kinder und Senioren.
Internationale Reaktionen
Al-Barsh kritisierte das Schweigen der Weltgemeinschaft angesichts der dokumentierten Gesundheitskrise. Israel verhängt nicht nur eine systematische Blockade und Hungerpolitik, sondern Beamte haben offen die Vertreibung der Gazaner angekündigt, was nach internationalem Recht als Kriegsverbrechen gilt.
Auswirkungen der Hungersnot
Die Zahl der Todesfälle durch Hunger hat mittlerweile 420 erreicht, darunter 145 Kinder. Die Vereinten Nationen erklärten erstmals am 22. August die weit verbreitete Hungersnot in Gaza. Gemeinsame Erklärungen von WHO, UNICEF, FAO und dem Welternährungsprogramm betonten, dass über eine halbe Million Menschen von Nahrungsmangel betroffen sind.
Fazit
Die medizinische Lage in Gaza ist alarmierend. Ärzte stehen vor unmöglichen Entscheidungen, während die internationale Gemeinschaft weitgehend untätig bleibt. Der Bericht unterstreicht die dringende Notwendigkeit humanitärer Hilfe und internationaler Intervention, um das Überleben der betroffenen Bevölkerung zu sichern.