Drohnen-Alarm in Deutschland – Festnahmen, Flughafensperrungen und politische Debatte
Festnahme in Frankfurt – Mann mit Drohne am Flughafen erwischt
Laut einem Bericht der Bild-Zeitung haben deutsche Sicherheitskräfte am Freitagmorgen
einen 41-jährigen kroatischen Staatsbürger am Flughafen Frankfurt am Main festgenommen.
Er wurde dabei ertappt, wie er eine Drohne in unmittelbarer Nähe des Sicherheitsbereichs steuerte.
Die Bundespolizei konnte den Flug dank ihres stationären Drohnendetektionssystems in rund 700
Metern Entfernung vom westlichen Flughafengelände aufspüren.
Die Ermittler prüfen nun die Hintergründe des Vorfalls. Unklar bleibt, ob der Mann aus
privatem Interesse handelte oder ob es eine gezielte Provokation war.
Bereits in den vergangenen Monaten häuften sich in Deutschland Drohnenalarme an Flughäfen,
die den Flugverkehr massiv beeinträchtigten.
Chaos am Flughafen München – Tausende Passagiere betroffen
Parallel zu dem Vorfall in Frankfurt wurde der Flugverkehr am Flughafen München an zwei
aufeinanderfolgenden Tagen zeitweise vollständig eingestellt. Grund waren mehrere Drohnen, die
unerlaubt in den Luftraum des Airports eindrangen. Allein am Freitagabend mussten 23 Flüge umgeleitet,
12 gestrichen und über 40 Abflüge verschoben werden. Mehr als 6500 Passagiere waren betroffen.
Nach Angaben der Behörden soll mindestens eine Drohne über dem
Innovationszentrum der Bundeswehr in Erding gesichtet worden sein. Diese Entwicklung
wirft Fragen auf, ob es sich um gezielte Störaktionen handelt, die auch militärische Einrichtungen
ins Visier nehmen.
Weitere Zwischenfälle – Drohnen über Militärlagern
Die Polizei in Niedersachsen meldete am Freitag zudem ein weiteres Vorkommnis:
Eine unbekannte Drohne sei über einem Munitionslager nahe Evers gesichtet worden.
Obwohl keine unmittelbare Gefahr festgestellt wurde, löste der Vorfall Alarm in militärischen Kreisen aus.
Experten warnen, dass Drohnen zunehmend nicht nur als Spielzeug, sondern auch als potenzielle
Bedrohung für kritische Infrastruktur eingesetzt werden.
Politische Diskussion: Darf die Bundeswehr im Inland Drohnen bekämpfen?
Die jüngsten Ereignisse haben eine heftige innenpolitische Debatte ausgelöst.
Während Bundesinnenminister Alexander Dobrindt ankündigte, die
Bundeswehr im Rahmen der „Amtshilfe“ stärker einzubinden, warnt
Justizministerin Stefanie Hobisch vor einer zu weitreichenden Militarisierung
der inneren Sicherheit.
„Die Bekämpfung von Drohnen ist in erster Linie Aufgabe der Polizei“, betonte Hobisch
in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“. Zugleich deutete sie an, dass eine Anpassung
des rechtlichen Rahmens geprüft werde, sollte sich die Bedrohungslage verschärfen.
Auch in der Opposition gibt es Diskussionen. Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hatte
bereits im Sommer 2025 die Einrichtung einer neuen Spezialeinheit zur Drohnenabwehr gefordert.
Er argumentierte, Deutschland müsse auf hybride Bedrohungen vorbereitet sein und dürfe keine Zeit verlieren.
Europäische Dimension des Drohnenproblems
Deutschland ist mit diesem Problem nicht allein. Auch in Frankreich, Spanien und Polen
kam es zuletzt zu Vorfällen mit unbekannten Drohnen über Flughäfen und Kraftwerken.
Die Europäische Union arbeitet derzeit an einem gemeinsamen Sicherheitskonzept zur
Abwehr von Drohnenangriffen. Vorgesehen ist eine engere Zusammenarbeit zwischen
zivilen Behörden, Geheimdiensten und dem Militär.
Experten warnen vor hybriden Bedrohungen
Sicherheitsexperten sind sich einig: Drohnen werden zunehmend in sogenannten
hybriden Konflikten eingesetzt. Neben Spionage und Sabotage können sie auch
als Waffenplattformen dienen. „Die Zeiten, in denen Drohnen nur als Freizeitgeräte galten,
sind endgültig vorbei“, sagt Militäranalystin Dr. Anja Keller.
Sie fordert eine engere Vernetzung von Polizei, Luftfahrtbehörden und dem Militär.
Fazit
Die Ereignisse in Frankfurt und München verdeutlichen die wachsende Bedrohung durch Drohnen
für die Sicherheit in Deutschland. Zwischen Festnahmen,
Flughafensperrungen und politischen Debatten
zeichnet sich ein Bild ab, das auch auf europäischer Ebene Konsequenzen haben wird.
Ob der Einsatz der Bundeswehr im Inland tatsächlich notwendig wird, bleibt abzuwarten.
Klar ist jedoch: Drohnen sind längst zu einer realen sicherheitspolitischen Herausforderung geworden.




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