Deutschland: Haftbefehle gegen syrische Verdächtige wegen Menschenrechtsverletzungen und Menschenhandel
Am Dienstag, den 29. September 2025, gab die deutsche Staatsanwaltschaft die Festnahme eines syrischen Staatsbürgers bekannt, der verdächtigt wird, eine Miliz unter dem früheren Assad-Regime geleitet zu haben. Die Operation erfolgte in Zusammenarbeit zwischen der Polizei Berlins und der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe.
Der Verdächtige, der unter dem Kürzel „Anwar S.“ geführt wird, sieht sich schweren Anschuldigungen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegenüber, darunter Folter, Tötung und Freiheitsberaubung, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Angriffe auf Zivilisten in Aleppo
Nach Angaben der Ermittler soll Anwar S. an mehreren gewalttätigen Angriffen auf Zivilisten in Aleppo zwischen April und November 2011 beteiligt gewesen sein. Die Miliz, in den oppositionellen Medien als „Schabiha“ bezeichnet, setzte angeblich Metallstangen, Eisenrohre und Elektroschocker ein, um Proteste zu unterdrücken oder zu zerstreuen. In einem Fall starb ein Demonstrant an den Folgen schwerer Verletzungen.
Überstellung nach Karlsruhe
Anwar S. wird am Mittwoch nach Karlsruhe gebracht, wo ein Ermittlungsrichter über Untersuchungshaft entscheiden wird.
Razzia gegen Menschenhändler in NRW
Parallel dazu führte die deutsche Bundespolizei in Nordrhein-Westfalen eine großangelegte Operation gegen ein Netzwerk durch, das verdächtigt wird, Syrer illegal nach Deutschland zu schleusen. Weitere Informationen zu Asyl und Rückführungen in Deutschland sind hier verfügbar.
Bei der Aktion wurden unter anderem ein 32-jähriger Syrer festgenommen, Dokumente und Mobiltelefone sichergestellt sowie mehrere Wohnungen und Geschäfte durchsucht. Verdächtigt werden auch seine drei Brüder (26–31 Jahre) und ein 42-jähriger deutsch-iraker Mitwirkender. Die Ermittler gehen davon aus, dass syrische Flüchtlinge über die Türkei nach Europa transportiert und mit gefälschten Reisepässen ausgestattet wurden.
Beteiligte Städte und Sicherstellungen
Die Razzien fanden in Mettmann, Bonn, Witten und Schwelm statt. Insgesamt waren rund 120 Polizeibeamte im Einsatz.
Relevanz für Europa
Die Operationen unterstreichen die laufenden Bemühungen Deutschlands, illegale Migration und Menschenhandel zu bekämpfen, und stehen im Zusammenhang mit europäischen Sicherheitsmaßnahmen gegen organisierte Kriminalität. Weitere internationale Hintergründe, u.a. zur Lage in Saudi-Arabien, finden Sie hier.




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