Saudi-Arabiens Staatsfonds übernimmt Electronic Arts für 55 Milliarden Dollar

Der US-amerikanische Videospielgigant Electronic Arts (EA) hat am Montag offiziell bekanntgegeben,
dass ein Investorenkonsortium unter der Führung des Public Investment Fund (PIF) aus Saudi-Arabien
das Unternehmen für rund 55 Milliarden US-Dollar übernehmen wird.
Teil des Konsortiums sind zudem die US-Investmentfirmen Silver Lake und Affinity Partners,
gegründet von Jared Kushner, dem Schwiegersohn des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump.

Im Rahmen der Vereinbarung erhalten die Aktionäre von EA 210 US-Dollar pro Aktie in bar –
ein Aufschlag von rund 25 % gegenüber dem letzten Börsenschlusskurs am 25. September 2025.
Mit Abschluss der Transaktion wird EA von der Börse genommen und künftig als Privatunternehmen geführt.

Bedeutung für die Gaming-Industrie

EA zählt zu den weltweit führenden Spieleentwicklern und ist bekannt für Marken wie
EA Sports FC (ehemals FIFA), The Sims, Battlefield und Need for Speed.
Insgesamt wurden von den Spielen des Publishers über 700 Millionen Exemplare verkauft,
was die zentrale Rolle des Unternehmens in der globalen Unterhaltungsbranche unterstreicht.

Analysten sehen in der Übernahme einen entscheidenden Schritt, um die Expansion in Bereichen
wie Cloud-Gaming und E-Sport zu beschleunigen. Gleichzeitig stärkt der Einstieg Saudi-Arabiens
die Ambitionen des Landes, ein globaler Knotenpunkt für die Gaming-Branche zu werden.

Saudi-Arabiens Strategie im Gaming-Sektor

Der saudische Staatsfonds verfolgt seit Jahren das Ziel, den heimischen Markt zu diversifizieren
und die Abhängigkeit vom Öl zu reduzieren. Bereits zuvor hatte Saudi-Arabien in große Entwicklerstudios
investiert – darunter der milliardenschwere Kauf des Mobile-Gaming-Studios Scopely in Kalifornien.
Darüber hinaus hält das Land Beteiligungen an Branchengrößen wie Nintendo und Capcom.

Laut Prinz Faisal bin Bandar bin Sultan Al Saud will das Königreich zu einem
„weltweiten Zentrum für Videospiele und E-Sport“ aufsteigen. Mit Milliardeninvestitionen,
neuen Arbeitsplätzen und globalen Turnieren soll Saudi-Arabien eine Schlüsselrolle in der Branche einnehmen.

Kritische Stimmen

Trotz der Euphorie gibt es Bedenken hinsichtlich der Finanzierung.
Rund 20 Milliarden US-Dollar der Kaufsumme sollen fremdfinanziert sein –
was den Druck auf EA erhöhen könnte, kontinuierlich hohe Umsätze zu erzielen.
Branchenkenner warnen zudem vor möglichen Stellenkürzungen, um die Kosten zu senken und Verbindlichkeiten abzubauen.

Dennoch bleibt die Bedeutung von Spiele-Blockbustern wie EA Sports FC
oder dem kommenden Battlefield 6 entscheidend, um die Zukunft des Unternehmens abzusichern.

Fazit

Der Rekord-Deal stellt nicht nur einen Meilenstein in der Geschichte von Electronic Arts dar,
sondern auch einen Beweis für Saudi-Arabiens langfristige Strategie, die Gaming- und E-Sport-Branche
als tragende Säule der Wirtschaft zu etablieren. Die kommenden Jahre werden zeigen,
wie stark dieser Schritt die globale Spieleindustrie verändert.

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